Er hat den Freistaat nach der Wiedervereinigung mit neu aufgebaut. Als Minister stellte Hans-Joachim Meyer die Weichen für den erfolgreichen Umbau von Sachsens Wissenschafts- und Kulturlandschaft.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und zwei seiner Minister haben den früheren Wissenschafts- und Kulturminister Hans-Joachim Meyer gewürdigt. Er sei „eine herausragende Persönlichkeit“ gewesen, postete Kretschmer am Ostersonntag auf X (vormals Twitter). „Wir Sachsen haben ihm sehr viel zu verdanken.“ Mit einer „beeindruckenden moralischen Geradlinigkeit“ habe der Professor die Wiedervereinigung gestaltet. „Er hat die Grundlagen für das erfolgreiche sächsische Wissenschaftssystem gelegt und auch nach seinem Ausscheiden immer wieder Position für die Freiheit und Unabhängigkeit der Wissenschaft bezogen.“
Meyer starb am Karfreitag im Alter von 87 Jahren. Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow und Kulturministerin Barbara Klepsch (beide CDU) erinnerten in einer Mitteilung daran, dass er nach der Friedlichen Revolution den Grundstein für eine moderne Hochschul- und Forschungslandschaft gelegt sowie den Kulturbereich auf die Zukunft ausgerichtet habe. Sein Engagement und seine Hingabe für das Gemeinwohl seien „bewundernswert und inspirierend für nachfolgende Generationen von Verantwortungsträgern“, sagte Gemkow.
„Mit ihm verliert der Freistaat Sachsen einen großartigen Politiker, Visionär, und einen feinen Menschen“, ergänzte Klepsch. Als erster Wissenschafts- und Kunstminister habe er sich „im besonderen Maße“ beim Neuaufbau des Freistaates engagiert und entscheidend dazu beigetragen, dass Sachsen heute „ein großartiges Wissenschafts- und Kulturland mit internationaler Strahlkraft“ sei. Klepsch hob zudem das ehrenamtliche Engagement des Katholiken als „beeindruckend“ hervor.
Meyer stammte aus Rostock, war von April bis Oktober 1990 letzter Minister für Bildung und Wissenschaft der DDR unter Lothar de Maizière, von 1990 bis 2002 Minister für Wissenschaft und Kunst im Kabinett von Kurt Biedenkopf in Sachsen und zudem langjähriger Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). Er lebte zuletzt in Potsdam.
Tweet von Michael Kretschmer auf X