Stimmen zum Spiel: Deutschland gegen Schottland: „Es ging um den Glauben an uns selbst“

Erst eine Gala, dann fiel doch noch das Gegentor. Insgesamt ist die DFB-Elf sehr zufrieden, doch Nagelsmann tritt auf die Euphorie-Bremse.

„Der Mythos der Turniermannschaft wird wieder neu mit Leben gefüllt“, mit diesem Satz resümierte ZDF-Kommentator Oliver Schmidt das Auftaktspiel der Nationalelf direkt nach Abpfiff. „Diese radikale Kur von Julian Nagelsmann findet heute im ersten Pflichtspiel einen ersten Höhepunkt.“ Und natürlich waren die Spieler der Deutschen Mannschaft auch sehr zufrieden mit dem 5:1. Doch Julian Nagelsmann blieb zurückhaltend. 

Der Bundestrainer zeigte sich zwar zufrieden. Einen „Start nach Maß“ sei aber nicht die Überschrift, die er über dieses Spiel schreiben würde. „Es ging um den Glauben an uns selbst.“ Der Anfang sei wichtig gewesen: „Die ersten 20 Minuten, die waren schon beeindruckend, finde ich. Viel Power, viel Aggressivität, viel Gegenpressing. Da haben wir zwei sehr gute Tore gemacht zum Start.“ Nagelsmann zeigte sich auch zufrieden, dass so viele Spieler an den Toren beteiligt waren. „Ist schon wertvoll, dass nicht nur einer heute die Blumen kriegt, sondern dass wir das verteilen können.“

Nagelsmann: „Ungarn ist schwer zu packen“

Er sei zwar „kein Mahner“, betonte Nagelsmann weiter, aber von Euphorie wolle er nicht reden. „Die Jungs wissen schon, es war ein sehr guter, aber erster Schritt. Ein erster Schritt, den wir gebraucht haben, um noch einen zweiten folgen zu lassen und das werden wir am Mittwoch probieren.“ Und Nagelsmann zeigte gleich Respekt vor der Aufgabe, denn Ungarn „ist schon eine unangenehme Mannschaft, schwer zu packen“.

Der deutsche Kapitän war etwas euphorischer als sein Trainer: „Der Auftakt ist natürlich genau der, den wir uns gewünscht haben“, sagte İlkay Gündoğan nach dem Spiel. „Genau diese Stimmung im Stadion, die Euphorie mit den eigenen Fans, genau das brauchen wir, um weit zu kommen.“

Schottlands Kapitän: Die Deutschen „waren einfach besser“

Spiegelbildlich die Analyse von Schottlands Kapitän Andy Robertson: „In der ersten Hälfte da haben wir natürlich einen Plan gehabt, haben ihn aber nicht auf den Platz bekommen, wie wir uns das vorgestellt haben. Da waren die Deutschen einfach besser als wir. In der zweiten Hälfte ist es dann schwer geworden.“ Tatsächlich fand auch ZDF-Co-Kommentator Christoph Kramer: „Sie haben es uns richtig leicht gemacht.“

Eine einfach nur gute Nachricht ist, dass sich der deutsche Kapitän İlkay Gündoğan offenbar nicht schwer verletzt hat, bei dem Rot-Foul Ende der ersten Hälfte. „Die Bänder sind stabil“, berichtete er, angesprochen auf den bandagierten Unterschenkel.FS Einzelkritik

Füllkrug: „Wir haben nach keinem Tor nachgelassen“

Zufrieden mit dem Spiel waren auch die Torschützen Jamal Musiala und Niclas Füllkrug. „Ich glaube, einen besseren Start könnten wir jetzt nicht haben“, sagte Musiala. „Das Tor am Ende tut ein bisschen weh.“ Dennoch: „Wir haben so viel Qualität auf dem Platz und wenn wir gut im Flow sind, dann läuft das einfach.“

Niclas Füllkrug hatte denselben Eindruck: „Wir haben nach keinem Tor nachgelassen. Dann war es über 90 Minuten ein völlig verdienter Sieg.“ Auf die Fans angesprochen sagte Füllkrug: „Man hat schon gemerkt, dass es wieder anders ist.“

Can: „Ich war vor zwei Tagen noch in Urlaub“

Auch Emre Can war sehr glücklich mit dem Spiel: „Wir haben extrem viel Qualität und heute mit den Fans im Rücken war das eine geile Nummer.“ Vor allem aber zeigte Can sich dankbar: „Ein geiles Gefühl, und eine verrückte Story, deshalb lieben wir den Fußball. Ich war vor zwei Tagen noch im Urlaub, dann kam am Mittwoch der Anruf.“

Quellen: ZDF, DPA