Am Tag des ersten EM-Spiels in der Hauptstadt wird an vielen Orten gefeiert. Die Nacht verläuft laut Polizei überwiegend ruhig.
Das erste EM-Spiel in Berlin zwischen Kroatien und Spanien ist größtenteils friedlich und mit guter Stimmung verlaufen. Die Lagedienste der Polizei sprach am frühen Sonntagmorgen von einer überwiegend ruhigen Nacht. Rangeleien wegen der Fußball-EM waren nicht bekannt.
Im Zusammenhang mit dem Turnier hat die Polizei am zweiten Spieltag der Fußball-EM 39 Strafermittlungsverfahren eingeleitet. Die Beamten ermitteln unter anderem wegen des Verdachts der einfachen und gefährlichen Körperverletzung, des Hausfriedensbruches, des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz, des Diebstahls sowie der Volksverhetzung, wie es am Sonntag hieß. 46 Personen seien zur Überprüfung der Identität vorübergehend festgenommen worden.
Die Verfahren beziehen sich nach Angaben eines Polizeisprechers ausschließlich auf Vorfälle in den berlinweiten Fanzonen und Fantreffpunkten sowie im Bereich des Olympiastadions.
Tausende Fans auf Fanmeilen
Mehrere tausend Menschen, darunter besonders viele Kroatien-Fans, schauten das Spiel der Gruppe B auf der sehr gut gefüllten Fanmeile vor dem Brandenburger Tor. An der Fanzone am Reichstag blieb es etwas ruhiger. Rund um die Spiele, Märsche und die Fanzone am Brandenburger Tor waren am Samstag rund 3000 Polizisten im Einsatz, wie die Beamten im Netzwerk X mitteilten.
Über den ganzen Tag verteilt hätten 60.000 Besucherinnen und Besucher die drei Partien des Samstags verfolgt, vermeldeten die Veranstalter der beiden Fanzones. Die Polizei machte keine Angaben zu Besucherzahlen.
Einzelne körperliche Auseinandersetzungen
Im und um das Olympiastadion gab es laut Polizei einzelne körperliche Auseinandersetzungen im Getümmel. Es sei aber nichts Schlimmes passiert. Vereinzelt wurde Pyrotechnik gezündet.
Am Nachmittag hatten sich nach Polizeiangaben rund 8000 Anhänger beider Mannschaften auf dem Breitscheidplatz in der Berliner City-West versammelt. Dort hinterließen die Fußballfans nach Beobachtungen eines dpa-Reporters zahlreichen Müll auf dem Boden, in Form von Getränkeflaschen und Verpackungen. Der Reporter berichtete von einer aufgeheizten Stimmung. Manche Kroatien-Fans hätten mit Flaschen geworfen.
Polizei: Kein EM-Zusammenhang bei Schüssen in Moabit
Spekulationen über einen möglichen Zusammenhang zwischen Schüssen auf einen 23-Jährigen und einen 19-Jährigen in Berlin-Moabit und der Fußball-EM räumte die Polizei am Sonntagmorgen aus dem Weg. „Zum jetzigen Zeitpunkt liegen uns überhaupt keinerlei Erkenntnisse vor, dass es einen Zusammenhang mit der EM oder irgendeinem anderen Sport gibt“, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Ein bislang unbekannter Täter hatte gegen 22.00 Uhr mehrmals auf einen 19-Jährigen und einen 23-Jährigen geschossen. Der 23-Jährige kam verletzt ins Krankenhaus.
Pressemitteilung Polizei