Schultoiletten sind in der Regel ein Ärgernis: Verschmutzt, kaputt und eklig. Schüler in Unna haben Verantwortung übernommen.
Dank Handyhalterung an der Wand neben der Kloschüssel, Diskolicht und verschönerter Toilettenräume zählt die Hellweg Realschule in Unna zu den Preisträgern beim bundesweiten Wettbewerb „Toiletten machen Schule“. Die Gewinner werden am Dienstag in Berlin gekürt.
Dabei ist Schulleiterin Sabine Terwort stolz auf ihre Schülerinnen und Schüler, die das Projekt innerhalb von kurzer Zeit umgesetzt haben. „Zum Kern gehören rund 20 aktive Schüler, die sich um die Toilettenaufsicht kümmern. Und es gibt bereits eine Warteliste für Schüler, die auch gerne mitmachen wollen“, sagt Terwort der Deutschen Presse-Agentur.
Den Anstoß für die Verschönerung der Toiletten hatte die Schulleiterin selbst gegeben. „Es gab Wochen, da waren vier Toilettendeckel kaputt. Und ich musste dann immer die Rechnungen abzeichnen“, erzählt die Schulleiterin. Sie habe sich dann Ende des vergangenen Jahres mit den Leuten aus der Schülervertretung (SV), dem SV-Lehrer und ihrem Stellvertreter zusammengesetzt und eine eineinhalb Seite lange Liste mit Ideen geschrieben. Daraus geworden ist ein Gemeinschaftsprojekt mit Förderverein, lokalen Sponsoren und engagierten Eltern. So hat ein Vater die Wände gestrichen.
Seitdem ihre Schülerinnen und Schüler die Toiletten neu gestaltet haben und sich jeder – außerhalb der Pausenzeiten – vor dem Gang aufs Klo in eine Liste eintragen muss, gibt es an der Realschule in Unna keine Schäden mehr. 700 Schülerinnen und Schüler lernen dort jeden Tag. Dass sich die Schüler für die frisch renovierten Räume verantwortlich fühlen, zeichne sich jetzt aus, erklärt die Schulleiterin. Schon früher habe es diese Listen gegeben, aber dennoch auch immer wieder mutwillige Beschädigungen.
Bei den Ideen für die Neugestaltung war Terwort zum Teil skeptisch. Eine Playstation haben die Schüler selbst im Laufe des Projektes gestrichen. Bei der Handyhalterung sind sie stur geblieben. „Mein erster Gedanke war, jetzt übertreiben sie es aber. Als ich dann gemerkt habe, wie praktisch so eine Halterung ist, wenn man keine Hände auf dem Klo freihat, war ich überzeugt.“
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