Im vergangenen Jahr haben in Hamburg 500 Apothekerinnen und Apotheker ihre Standorte aufgegeben, warnt die CDU. Damit nicht noch weitere folgen, soll der Senat handeln.
Die CDU in der Hamburgischen Bürgerschaft fordert Maßnahmen zum Schutz der Apotheken in der Hansestadt. „Allein im vergangenen Jahr haben fast 500 Inhaber und in diesem Jahr bereits mehr als 150 Inhaber ihre Standorte aufgegeben“, heißt es in einem Antrag, über den die Bürgerschaft am Mittwoch beraten wird. „Durch Lieferengpässe bei Arzneimitteln, fehlendes Personal und einen höheren Kassenabschlag sowie gestiegenen Bürokratieaufwand geben immer mehr Apotheken auf“, sagte CDU-Fraktionschef Dennis Thering der Deutschen Presse-Agentur.
Schon jetzt liege Hamburg mit einer Apothekendichte von 18,5 pro 100.000 Einwohner deutlich unter dem Bundesschnitt von 21. „So darf es nicht weitergehen“, sagte er. Zu einer stabilen Gesundheitsversorgung gehörten gut erreichbare Apotheken, damit Kunden mit den benötigten Arzneimitteln zügig und verlässlich versorgt werden können.
In dem Antrag wird der rot-grüne Senat aufgefordert, sich „auf Bundesebene dafür einzusetzen, dass das Honorar der Apotheken insoweit angepasst wird, dass dieses auf die gestiegenen Kosten abgestimmt ist und dynamisiert wird“.
„Es braucht jetzt ein klares Bekenntnis der Bundesregierung, denn der hohe Kostendruck ist für immer weniger Apotheken zu stemmen“, sagte Thering. „Die letzte spürbare Anpassung der Apothekenhonorare liegt mittlerweile rund 20 Jahre zurück.“
In ihrem Antrag warnt die CDU vor den Plänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), im Zuge der Reform des Apotheken-Gesetzes mit Honoraranreizen vor allem die Apotheken im ländlichen Raum zu stärken. Dies dürfe nicht zulasten der Versorgung in Ballungsräumen führen, wo die Mieten in der Regel höher seien als im ländlichen Raum.
Zwar habe Rot-Grün in Hamburg die Probleme erkannt und Ende vergangenen Jahres in der Bürgerschaft einen Antrag für ein „Fachgespräch zur Verbesserung der Arzneimittelversorgung“ eingebracht. „Seit einstimmiger Annahme am 8. November 2023 ist jedoch wenig passiert. Zumindest zu wenig, als dass von einer spürbaren Verbesserung der angespannten Lage die Rede sein kann“, heißt es in dem Antrag. „Zum Schutze der Gesundheitsversorgung auf dem Land und in den Städten darf keine Zeit mehr verloren gehen“, mahnte Thering.
CDU-Antrag