Fußfesseln für Gewalttäter, mehr Beratung und die Strafbarkeit von Anzüglichkeiten in der Öffentlichkeit: Die oppositionellen Grünen im Landtag legen ein Frauensicherheitspaket mit 18 Punkten vor.
Im Kampf gegen Gewalt an Frauen macht sich die Grünen-Fraktion im hessischen Landtag für Fußfesseln für die Täter stark – und zwar nach dem „Spanischen Modell“. Bei diesem Modell werden Gewalttäter, die einen Sicherheitsabstand zu ihrem Opfer einhalten müssen, mit einer elektronischen Fußfessel ausgestattet. Halte der Täter den Abstand nicht ein, werde die Frau über ein Empfangsgerät am Handgelenk gewarnt und auch die Polizei informiert, erläuterten die Grünen-Abgeordneten Vanessa Gronemann und Lara Klaes am Dienstag in Wiesbaden. Für den besseren Schutz von Frauen vor Gewalt stellten die Grünen ein Konzept mit 18 Punkten vor.
Zu den Vorschlägen zählt auch eine bessere finanzielle Unterstützung für Beratungsstellen, damit Betroffene flächendeckend Hilfe bekommen. Direkt nach einem sexuellen Übergriff oder einer Vergewaltigung bräuchten die Opfer auch medizinische Versorgung, erläuterten die Grünen. Die medizinische Soforthilfe nach einer Vergewaltigung müsse daher ausgebaut werden. Zudem sollten innerhalb der laufenden Wahlperiode 300 zusätzliche Frauenhausbetten geschaffen werden.
Die oppositionelle Grünen-Fraktion forderte die Landesregierung außerdem auf, sich beim Bund für die Strafbarkeit von „Catcalling“ einzusetzen. So wird sexuell anzügliches Rufen, Pfeifen oder Gestikulieren in der Öffentlichkeit genannt. „Obwohl die meisten Gewalttaten gegenüber Frauen immer noch im häuslichen Umfeld geschehen, gibt es natürlich auch unsichere Räume in der Öffentlichkeit.“
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