Die tödliche Attacke auf einen 20-Jährigen in Bad Oeynhausen schockiert. Der Tatverdächtige sitzt in U-Haft, vieles ist ungeklärt. Die Ermittlungen laufen auch am Wochenende weiter.
Im Fall des tödlichen Angriffs auf einen 20-Jährigen im Kurpark von Bad Oeynhausen in Ostwestfalen-Lippe sind die Ermittlungen zum Tathintergrund am Wochenende fortgesetzt worden. „Wir bleiben am Ball“, sagte ein Sprecher der Polizei in Bielefelder am Samstag. Auch Zeugenaussagen würden weiter abgearbeitet.
Ein 18-jähriger Tatverdächtiger war wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft gekommen. Er hatte das Opfer nach bisherigen Erkenntnissen laut Staatsanwaltschaft vorher nicht gekannt. Auslöser und Motivlage der Tat blieben weiterhin unklar. Weitere Hinweise aus der Bevölkerung seien nach wie vor „unentbehrlich“, betonte der Polizeisprecher.
Der Vorfall hatte bundesweite Bestürzung ausgelöst und auch die politische Debatte über Flüchtlingszuwanderung und Abschiebung von Straftätern intensiviert. Der beschuldigte Syrer soll den 20-Jährigen in der Nacht zum vergangenen Sonntag attackiert, auf dessen Kopf eingeschlagen und eingetreten haben. Der Mann starb wenige Tage später im Krankenhaus. Den Ermittlern zufolge war der Beschuldigte in der Vergangenheit bereits durch Gewalt-, Eigentums- und Betäubungsmitteldelikte aufgefallen, aber nicht vorbestraft.
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte, verantwortlich sei immer die Person, die eine Tat begehe, zugleich sei aber die Frage berechtigt, was dafür Ursachen und Hintergründe sein könnten. Er glaube nicht, dass das „nur eine Frage von nicht gelungener Integration“ sei, sagte Reul dem Sender Welt. Und ergänzte: „Vielleicht kann Integration gar nicht gelingen, wenn man in solchen Mengen Menschen in unser Land kommen lässt.“ Die Bundesregierung müsse „klare Taten“ folgen lassen, wie man diese Frage des Zuzugs gelöst kriege.