Seit Monaten ist Sylts Bürgermeister Nikolas Häckel krankgeschrieben. Nun gibt es einen Antrag auf Einleitung eines Abwahlverfahrens. Dabei hatte Häckel zuletzt eines angekündigt.
Dem krankgeschriebenen Sylter Bürgermeister Nikolas Häckel (parteilos) droht weiter die Abwahl. In der Sitzung am 18. Juli sollen die Gemeindevertreter über einen entsprechenden gemeinsamen Antrag der Fraktionen mit Ausnahme des SSW beraten, teilte ein Sprecher der Gemeinde Sylt mit. „Bis dahin hat Bürgermeister Nikolas Häckel die Möglichkeit eine eigene Stellungnahme zu verfassen und sofern gewünscht in der Sitzung vorzutragen.“ Das Abwahlverfahren laufe sachlich und rechtlich unabhängig von der Überprüfung auf Dienstunfähigkeit durch den Hauptausschuss der Gemeinde.
Am Freitag war bekanntgeworden, dass Häckel trotz Erkrankung zurück auf den Chefsessel im Rathaus in Westerland möchte. Früheren Angaben des Gemeindesprechers zufolge teilte Häckel dem Hauptausschuss schriftlich den Wunsch auf eine stufenweise Wiedereingliederung ab 1. Juli mit. Die Hauptausschusssitzung habe dem Wunsch jedoch nicht nachkommen können, weil trotz mehrfacher Nachfrage keine ärztliche Einschätzung vorgelegt worden sei.
Sylter Bürgermeister seit Februar krankgeschrieben
Häckel ist seit Mitte Februar und noch bis Juli krankgeschrieben. Ende Mai hatte der Ausschuss beschlossen, eine amtsärztliche Untersuchung des 50-Jährigen einzuleiten und dessen Bezüge bei einer frühzeitigen Versetzung des Bürgermeisters in den Ruhestand zu ermitteln.
Früheren Angaben von Häckels Rechtsanwalt, Trutz Graf Kerssenbrock, zufolge soll nach Abschluss der amtsärztlichen Untersuchung und der ärztlichen Behandlung durch Häckels behandelnden Arzt ein Ergebnis zur Dienstfähigkeit vorliegen. Das könne noch mehrere Wochen dauern. „Wenn ihm die Dienstfähigkeit bescheinigt wird, kann er wieder arbeiten.“ Dann müsse die Gegenseite – also die Gemeinde Sylt – entscheiden, wie sie damit umgeht.
Häckel führt die Verwaltung seit 2015. Vertreten wird er derzeit durch seinen Stellvertreter, Carsten Kerkamm (CDU). Ein Gespräch der Anwälte beider Seiten hatte zuletzt keine einvernehmliche Lösung gebracht, weil die Vorstellungen beider Parteien laut Verwaltung zu weit auseinander gelegen hätten.