Bernhard Langer macht nach einem Achillessehnenriss weiter Fortschritte. Bei seiner Abschiedsvorstellung in München will er sich in Topform zeigen. Wenn da nicht der Jetlag wäre.
Deutschlands Golf-Idol Bernhard Langer kämpft vor seinem Heimturnier in München mit Jetlag und Schlafdefizit. Der 66-Jährige konnte erst verspätet nach Deutschland reisen, nachdem die Finalrunde der US Senior Open auf Rhode Island wegen Unwetters erst am Montag (Ortszeit) beendet werden konnte.
„Ich habe nur vier Stunden geschlafen“, erzählte Langer im Golfclub München Eichenried. Er wolle nun den „ganzen Tag durchpowern“, dann gegen 22.00 Uhr ins Bett gehen, aber wohl erst gegen 3.00 oder 4.00 Uhr nachts müde werden und einschlafen. „Es ist schon anstrengend“, erzählte Langer. Er werde „ein paar Tage“ zur Anpassung brauchen.
Langer rechnet mit Tränen
Langer bestreitet in München letztmals ein Turnier auf der DP World Tour. Es ist zugleich das erste Mal seit 2012, dass der Anhausener wieder bei der von Mittwoch an bis zum Sonntag ausgetragenen Veranstaltung dabei ist. „Es ist etwas ganz Besonderes, hier in der Heimat zu sein. Ich kann mir vorstellen, dass es emotional wird“, sagte Langer, der vor vielen Freunden und Bekannten abschlagen wird. „Ich glaube, dass die eine oder andere Träne laufen wird.“
Langer ist in Anhausen bei Augsburg aufgewachsen und hat in München dreieinhalb Jahre als Golflehrer gearbeitet, ehe er Tour-Profi wurde. Mittlerweile ist er auf der US-Senioren-Tour unterwegs. Die DP World Tour, früher European Tour, ist die europäische Top-Liga im Profi-Golf.
Das Gehen macht Probleme – aber nicht der Schwung
An ein Karriereende denkt Langer, der in Boca Raton in Florida lebt, noch lange nicht. „Ich will erst mal zu 100 Prozent gesund werden“, versicherte er. „Ich kann mir vorstellen, noch ein paar Jahre zu machen.“
Langer musste am 2. Februar nach einem Riss der linken Achillessehne operiert werden. Die Verletzung verhinderte seinen 41. Start bei dem Major-Turnier in Augusta im US-Bundesstaat Georgia. „Die ersten Monate waren sehr schwierig“, erzählte Langer. Er habe lange nur humpeln können, wegen Fehlbelastung habe er anfangs auch Hüft- und Rückenbeschwerden gehabt. Das Gehen fällt ihm immer noch nicht leicht. „Der Schwung ist aber kein Problem“, versicherte er und machte bei der Pressekonferenz eine leichte Ausholbewegung. „Ich mache sehr gute Fortschritte.“