Verschollene Gemälde: Geraubt, vergessen, verschlampt – wie Meisterwerke wieder auftauchen

Eine gewaltige Hafenexplosion, eine Homestory über Popstar Madonna, eine Fundsachen-Versteigerung der italienischen Bahn: Verloren geglaubte Kunst kommt teilweise auf abenteuerlichen Wegen zurück ans Licht der Öffentlichkeit.

Immer wieder gehen historische Gemälde verloren. Manche sind viele Millionen Euro wert, was regelmäßig Kunsträuber anlockt; schließlich ist ein Museum leichter zu plündern als eine Bank. Manche wurden schon mehrfach geraubt, wie Tizians „Ruhe auf der Flucht nach Ägypten“ (siehe Bild oben), das sieben Jahre nach dem jüngsten Raub in England in einer karierten Plastiktüte wieder auftauchte – und am Dienstag bei Christie’s in London versteigert wird.

Andere Gemälde sind während des Nationalsozialismus in dunkle Kanäle verschwunden. Wie das Werk „Tanz im Varieté“, das acht Jahrzehnte verschollen und nur als Schwarz-Weiß-Foto bekannt war. Jüngst tauchte das Ölgemälde des Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner wieder auf – und wurde für fast sieben Millionen Euro in München versteigert.

Nicht immer sind verschollene Bilder gestohlen. Manchmal wissen die Besitzer gar nicht, was für Schätze sie da besitzen, zuweilen verschlampen Behörden ein Kunstwerk. Manch Meisterwerk findet auf den seltsamsten Wegen zurück in die Öffentlichkeit: Ein Gemälde wurde entdeckt durch die gewaltige Hafenexplosion in Beirut, ein anderes in einer Homestory der Zeitschrift „Paris Match“ über das Anwesen der Popikone Madonna. Die Fotostrecke zeigt die kuriosesten Fälle.