Tiere: Naturschützer sorgen sich um Wolf und Luchs im Freistaat

In Thüringen haben es große Raubtiere wie Wolf und Luchs schwer. Das liegt einem Umweltverband zufolge vor allem am Menschen.

Wolf und Luchs haben es aus Sicht von Naturschützern weiterhin schwer in Thüringen. Das Wolfsvorkommen im Freistaat sei mit fünf Wolfsterritorien, einem Rudel, zwei Paaren und zwei Einzeltieren auf einem „kritischen Niveau“, teilte der Naturschutzbund (Nabu) Thüringen mit. Im Jahr 2022/23 habe es noch zwei Rudel gegeben. Der Nabu bezieht sich dabei auf Monitoringberichte des Thüringer Umweltministeriums. 

„Die Gründe für die Stagnation der Wolfsausbreitung sehen wir vor allem in den Verlusten durch den Straßenverkehr“, sagte der Leiter des Nabu-Luchsprojektes, Silvester Tamás. Seit der Rückkehr des Wolfes im Jahr 2013 seien acht Tiere auf Thüringens Straßen ums Leben gekommen. Außerdem gebe es mangelnde Akzeptanz in bestimmten Bevölkerungsgruppen, was auch zu illegalen Tötungen führe. 

Nur vier Luchse im Freistaat

Zudem seien 2023/2024 nur vier standorttreue Luchse in Thüringen nachgewiesen worden – zwei Jahre zuvor seien es noch sechs gewesen. „Obwohl Thüringen unmittelbar am Harz, dem Hotspot der Luchsvorkommen in Mitteleuropa liegt, scheint es den Tieren nicht zu gelingen, sich dauerhaft und sicher in Thüringen anzusiedeln“, erklärte Tamás. 

In den vergangenen Jahren seien immer wieder tote Luchse mit Schussverletzungen gefunden worden. „Diese bestialischen Straftaten müssen konsequent aufgeklärt und geahndet werden“, forderte Tamás.