Drei Männer steigen auf eine Fluchtleiter, um zu rauchen. Die stürzt ein, ein 22-Jähriger stirbt. Der verantwortliche Bauleiter des Hauses stand nun vor Gericht.
Nachdem vor fast zwei Jahren ein 22-Jähriger beim Einsturz einer Feuerleiter ums Leben gekommen ist, ist nun der verantwortliche Bauleiter wegen fahrlässiger Tötung in Tateinheit mit fahrlässiger Körperverletzung verurteilt worden. Er erhielt eine Freiheitsstrafe von einem Jahr – ausgesetzt für die Dauer von drei Jahren zur Bewährung – sowie eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro, wie eine Sprecherin des Amtsgerichts Kassel mitteilte.
Die Staatsanwaltschaft hatte dem 69-Jährigen aus Niedersachsen vorgeworfen, für eine mangelhafte Konstruktionsstabilität durch Verwendung unzureichender Dübel verantwortlich zu sein und so zur Ursache des Absturzes beigetragen zu haben.
Der 22-Jährige war mit zwei weiteren Männern durch das Küchenfenster einer im zweiten Obergeschoss gelegenen Wohnung auf die Fluchtleiter gelangt, die auf einem angrenzenden Podest an der Hausfassade angebracht war, um dort zu rauchen. Nach kurzer Zeit löste sich die Verankerung des Podestes aus der Hauswand und die Konstruktion kippte weg. Die Männer stürzten siebeneinhalb Meter in die Tiefe. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.