Kühle Analyse für ein wachsendes Problem: Dresden wirbt mit digitalen Screens in der Innenstadt für Achtsamkeit bei hohen Temperaturen. Im kommenden Jahr soll auch ein Hitzeaktionsplan stehen.
Die Stadt Dresden möchte bei Hitze einen kühlen Kopf bewahren und die Bevölkerung besser auf hohe Temperaturen vorbereiten. Dabei setzt die Verwaltung zum einen auf mehr Aufklärung und arbeitet zum anderen an einem Hitzeaktionsplan, der im kommenden Jahr in den Stadtrat eingebracht werden soll. Vor allem Kleinkinder, betagte und erkrankte Menschen sowie Obdachlose gelte es vor Hitze zu schützen, teilte die Stadt mit.“Von allen klimatischen Folgen treffen uns gesundheitlich Hitzewellen und Hitzeperioden am meisten. Bei Schülern sinkt die Lernfähigkeit, am Arbeitsplatz die Produktivität, es kommt zu mehr Unfällen im Straßenverkehr, ältere Menschen leiden zu Hause unter hohen Innenraumtemperaturen“, erklärte Sozialbürgermeisterin Kristin Klaudia Kaufmann.
70 digitale Screens in der Innenstadt werben dieser Tage mit zwei Motiven für Achtsamkeit bei hohen Temperaturen. Über das Straßenbahnfernsehen bekommen Einwohner und Gäste Tipps, wie sie sich bei Hitze schützen können: viel trinken, leichte Kost, Abkühlung, Bewegung in Maßen, Sonnenschutz und Achtsamkeit anderen gegenüber. Auf einem Flyer werden Eltern und Erzieherinnen über den Umgang mit Kindern an besonders heißen Tagen informiert. Zudem gibt es Schulungen für Beschäftigte in der Pflege und Seniorenarbeit.
„Klima und Hitze sind das Thema des Jahrhunderts! Wir wollen alle öffentlichen Einrichtungen der Stadt fit machen gegen die Hitze“, betonte Frank Bauer, Leiter des Amtes für Gesundheit und Prävention. Die im Stadtteil Gorbitz erprobten Hitzeschutzmaßnahmen sollen nun auf die ganze Stadt übertragen werden. Die Stadt Dresden geht mit Verweis auf Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) davon aus, dass es statt wie bisher zwei bis drei Hitzewellen pro Jahr Ende dieses Jahrhunderts schon vier bis sechs solche Wellen sein werden. 2023 habe man in Dresden 70 Sommertage bis in den Oktober verzeichnet. Seit einer kommunalen Bürgerumfrage sei bekannt, dass die Wahrnehmung der Hitzebelastung in den einzelnen Stadtteilen sehr unterschiedlich ist. Besonders in der Leipziger Vorstadt, in Pieschen, in Prohlis und Reick werde sie als Problem empfunden.