Unmittelbar vor Beginn des Nato-Gipfels in Washington hat Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) die Bereitschaft Deutschlands bekräftigt, das Bündnis im Bedrohungsfall zu verteidigen. „Wir sind bereit, Nato-Gebiet zu verteidigen, überall da, wo es bedroht werden könnte“, sagte Pistorius am Montag (Ortszeit) beim Besuch der Übung Arctic Defender 2024 in Alaska. Deutschland zeige mit der Bundeswehr und der Luftwaffe, dass es bereit sei, seinen Beitrag zu leisten.
Der Ort der Übung im US-Bundesstaat Alaska habe nicht nur einen praktischen, sondern auch einen geostrategischen Hintergrund, sagte der Verteidigungsminister weiter. Im Umgang mit der von Russland ausgehenden Bedrohung müsse die Nato auch die Arktis im Blick haben.
Die russische Bedrohung und der Angriffskrieg in der Ukraine sind eines der wichtigsten Themen des am Dienstag beginnenden Nato-Gipfels, zu dem Pistorius im Anschluss weiterreisen wollte. Neben Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Washington erwartet. Bei dem bis Donnerstag dauernden Gipfel sind weitere Militärhilfe-Zusagen für Kiew geplant.
Zudem wollen die Mitgliedstaaten das 75-jährige Bestehen der Allianz feiern. Dazu sagte Pistorius, das Bündnis sei so bedeutsam „wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr“ und stehe für Stabilität, Freiheit und Frieden. Deutschland könne sich „glücklich schätzen, 1955 in die Nato aufgenommen worden zu sein und heute als ein besonders wichtiger zentraler Partner wahrgenommen zu werden“, fügte er hinzu.
US-Präsident Joe Biden hat die Verbündeten zum Auftakt des Gipfels zu einer Feierstunde eingeladen. Die Zeremonie findet in dem heutigen Andrew-W.-Mellon-Saal statt, in dem zwölf Länder um die USA am 4. April 1949 den Nordatlantikpakt unterzeichneten.
lt/jes