Nachfolger von Malu Dreyer: Alexander Schweitzer zum neuen Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz gewählt

Mit dem Rückzug von Malu Dreyer geht im Land eine Ära zu Ende. Die Wahl ihres Nachfolgers Alexander Schweitzer galt als Formsache. 

Der rheinland-pfälzische Landtag hat heute einen neuen Ministerpräsidenten gewählt. Der bisherige Arbeits- und Sozialminister Alexander Schweitzer ist Nachfolger der über Parteigrenzen hinaus beliebten Malu Dreyer (beide SPD). Die 63-Jährige hat nach elf Jahren als Regierungschefin ihren Rückzug aus der Politik angekündigt. Den Schritt begründete sie damit, dass ihr die Kraft für das Amt ausgehe. Dreyer ist schon länger an Multipler Sklerose erkrankt. Als ihren Nachfolger schlug sie den 50 Jahre alten Schweitzer vor. 

Schweitzer brauchte für die Wahl des Ministerpräsidenten mindestens 51 Stimmen der 101 Abgeordneten und erhielt laut dem Rundfunk SWR 57 – sechs mehr als notwendig. Die drei Ampel-Fraktionen verfügen zusammen über 54 Stimmen. Die Wahl galt als Formsache. Portrait Schweitzer 09.04

Alexander Schweitzer: Jurist, Sozialpolitiker, Pfälzer

Mit Dreyers Rückzug endet eine Ära in Rheinland-Pfalz. Die sympathische und empathische Politikerin saß vor ihrem Wechsel in die Staatskanzlei schon elf Jahre mit am Kabinettstisch, als Sozialministerin. Kurt Beck hatte sie zu seiner Nachfolgerin ernannt. Dreyer war die erste Frau in dem Amt in Rheinland-Pfalz und auch Vorreiterin mit einer Ampel-Regierung. 

Schweitzer ist wie Dreyer Jurist, Sozialpolitiker und Pfälzer. Dreyer lebt allerdings inzwischen in Trier, Schweitzer dagegen weiterhin in Bad Bergzabern. Er galt schon lange als ein Kandidat für ihre Nachfolge. Allerdings nicht als einziger. Die Ankündigung des Wechsels vor drei Wochen kam dann doch überraschend schnell nach den Europa- und den Kommunalwahlen. Der Zeitpunkt gilt aber als optimal für Schweitzer, um sich im Amt bis zur Landtagswahl 2026 bekannt zu machen.