Straßenverkehr: Demo gegen Erweiterung des Südschnellwegs in Hannover

Der Südschnellweg in Hannover wird jahrelang saniert – dagegen protestieren erneut Umweltschützer. Es ist eines der größten Verkehrsprojekte in Niedersachsen, auch weil Brücken abgerissen werden.

Begleitet von Demonstrationen von Klimaschützern wird der in die Jahre gekommene Südschnellweg in Hannover weiter modernisiert. Umweltschützer radelten am Vormittag in einer Protestaktion auf dem auf Schnellweg. Sie waren Teil einer über 400 Kilometer langen Tour von Magdeburg nach Kassel, die auf 15 Etappen auf verschiedene Themen aus der Verkehrs-, Energie- und Friedenspolitik aufmerksam macht. In Hannover unterstützten die Radler die Forderungen der Aktionsbündnisse, die gegen den Ausbau der Schnellwege in der Landeshauptstadt protestieren.

Die Arbeiten an der ab 1954 gebauten Süd-Schnellstraße sollen bis 2031 dauern. Marode Brücken müssen abgerissen werden. Der Ausbau gilt als eines der größten Verkehrsprojekte in Niedersachsen, dafür wurden bereits zahlreiche Bäume im benachbarten Überschwemmungsgebiet der Leine gerodet.

„Wir sind der Meinung, dass die Verkehrswende nur funktioniert, wenn wir mehr investieren in Radverkehr, in ÖPNV und nicht weiter Schnellwege und Autobahnen finanzieren“, sagte eine Sprecherin der Protestaktion „Tour de Natur“. 

Millionenprojekt dauert Jahre

Derzeit in der Umsetzung ist der rund 3,8 Kilometer lange Streckenabschnitt der B3 zwischen dem Landwehrkreisel und den Bahnbrücken vor dem Seelhorster Kreuz. Die Kosten belaufen sich nach Angaben der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr auf etwa 579 Millionen Euro. 

Darin enthalten seien der Neubau von zwei Brücken, der Tunnelbau und die Strecke. Aktuell soll eine Ersatzbrücke bis zum Herbst fertiggestellt werden, da die Hochstraße im Stadtteil Döhren an der Grenze ihrer Nutzungszeit ist, wie ein Sprecher der Behörde sagte. Der Tunnelbau soll im nächsten Jahr beginnen und voraussichtlich fünf Jahre dauern.