„Road House“: Regisseur sagt, er hat „keinen Cent bekommen“

Doug Liman, Regisseur des erfolgreichen „Road House“-Remakes auf Prime Video, ist verärgert über Amazon und seine Bezahlung.

Doug Liman (59) ist mit seinem gleichnamigen Remake des Klassikers „Road House“ von 1989 für Prime Video zwar ein großer Erfolg gelungen. Der US-Regisseur zeigt sich allerdings verärgert über die Weise, wie der Film veröffentlicht wurde – und darüber, wie er dafür entlohnt worden sei. Er und Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal (43) hätten ihm zufolge kein zusätzliches Geld gesehen. Anonyme Quellen hatten jedoch schon im Februar darüber gesprochen, dass die beiden sehr wohl eine höhere Entlohnung bekommen haben sollen.

„Road House“ sollte in die Kinos kommen

„Mein Problem mit ‚Road House‘ ist, dass wir den Film für MGM gemacht haben, um ihn in die Kinos zu bringen, jeder wurde so bezahlt, als ob er in die Kinos kommen würde“, erzählt Liman im Gespräch mit dem Portal „IndieWire“. Dann habe Amazon jedoch alles geändert „und niemand wurde dafür entschädigt. Vergessen Sie die Auswirkungen auf die Industrie – 50 Millionen Menschen haben ‚Road House‘ gesehen – ich habe keinen Cent bekommen, Jake Gyllenhaal hat keinen Cent bekommen und [der Produzent] Joel Silver hat keinen Cent bekommen. Das ist falsch.“

Erste Berichte über Liman als möglichen Regisseur und Gyllenhaal als Hauptdarsteller für das „Road House“-Remake gab es bereits 2021. Eines Artikels des Branchenmagazins „Variety“ aus dem Februar zufolge, hatte sich Liman Ende 2021 mit Verantwortlichen bei MGM zu entsprechenden Verhandlungen an einen Tisch gesetzt. Zu diesem Zeitpunkt stand eine Streaming-Veröffentlichung offenbar nicht im Raum.

„Sie haben alle das Geld genommen“

Nach einer Übernahme von MGM durch Amazon änderte sich dies jedoch und 2022 wurde beschlossen, dass „Road House“ auf dem Streamingdienst Prime Video erscheinen soll. Mit den Verhandlungen vertraute Quellen hätten erklärt, dass die Filmemacher und Gyllenhaal vor eine Wahl gestellt worden seien. Sie konnten demnach für 60 Millionen US-Dollar den Film umsetzen und ihn ins Kino bringen, oder sie konnten 85 Millionen Dollar nehmen. Dann würde der Streifen jedoch exklusiv per Stream veröffentlicht. „Sie haben alle das Geld genommen“, erklärte ein Insider.

Liman erklärte aufgrund der Streaming-Entscheidung die Premiere des Films boykottieren zu wollen. Gyllenhaal kommentierte das Ganze gegenüber „Total Film“ wie folgt: „Ich bewundere Dougs Hartnäckigkeit, und ich denke, er setzt sich für Filmemacher, für den Film im Kino und für Kinoveröffentlichungen ein.“ Amazon habe aber „stets klargemacht“, dass der Film im Stream erscheinen werde. „Ich möchte einfach, dass sich so viele Menschen wie möglich den Film ansehen. Und ich denke, wir leben in einer Welt, in der sich die Art und Weise, wie wir Filme sehen und wie sie gemacht werden, ändert.“

„Road House“ ist für Prime Video ein großer Erfolg. Im Mai hieß es, dass eine Fortsetzung in der Mache sei, für die Gyllenhaal zurückkehren werde. Zu diesem Zeitpunkt hatten offiziellen Angaben zufolge fast 80 Millionen Menschen weltweit das Remake gesehen. Mittlerweile dürfte diese Marke überschritten sein.