Bildung: Landesschülerrat legt Grundsatzprogramm vor

Demokratiebildung, Schülerbeteiligung und mentale Gesundheit: An Niedersachsens Schulen muss sich einiges ändern, findet der Landesschülerrat.

Kurz nach Beginn des neuen Schuljahres hat der Landesschülerrat (LSR) sein Grundsatzprogramm vorgelegt. Besonders wichtig sei die Demokratiebildung an Schulen, sagte der Vorsitzende Matteo Feind in Hannover. Sie sei von zentraler Bedeutung für die Entwicklung mündiger Bürger. Insgesamt acht Punkte finden sich im Papier.

Ein Überblick, was der LSR fordert

Demokratiebildung: Schüler müssten lernen, ihre Rechte und Pflichten in einer Demokratie zu verstehen und aktiv wahrzunehmen. Deshalb sollte Demokratiebildung für alle Klassenstufen auf dem Lehrplan stehen.Schülerbeteiligung: Damit Kinder und Jugendliche merkten, dass sie ernst genommen werden, sei es wichtig, sie am Schulalltag teilhaben zu lassen; etwa in Gesamtkonferenzen und Schulvorständen.Digitalisierung: „Medienkompetenz sucht man im Klassenzimmer vergebens“, heißt es. Der LSR fordert unter anderem moderne Geräte in Klassenräumen und eine digitale Lernplattform.Zukunft: Das Schulsystem habe sich seit 100 Jahren kaum verändert. Frontalunterricht sei nicht mehr zeitgemäß, stattdessen sollten Schüler aufs Leben vorbereitet werden.Bildungsgerechtigkeit: Der LSR will kostenloses Mittagessen für alle Schüler, die Wiedereinführung der Lernmittelfreiheit sowie die Abschaffung des Kopiergeldes.Schülerbeförderung: „Busse fahren teilweise nur zu unpassenden Zeiten oder der Zug fällt mal wieder aus“, kritisiert der LSR. Das müsse sich ändern. Außerdem soll die Fahrt zur Schule kein Geld kosten.Mentale Gesundheit: Themen wie Stressbewältigung und Achtsamkeit müssten im Unterricht besprochen werden. Zudem brauche es Ruheräume.Wohlbefinden: Schulen als Orte, an denen sich Schüler gerne aufhalten und motiviert sind, sich weiterzuentwickeln – das will der LSR. Dafür sollten unter anderem die Klassen verkleinert werden. 

Schülerzahl erneut gestiegen

Im April wurde der LSR-Vorstand für zwei Jahre neu gewählt. Zunächst stehen nach Worten des Vorsitzenden Feind die Punkte Demokratiebildung und Schülerbeteiligung im Fokus. Bei anderen Themen wie etwa kleineren Klassen brauche es mehr Zeit. 

Am Montag starteten mehr als 840.000 Schülerinnen und Schüler ins neue Schuljahr – rund 19.000 mehr als im Vorjahr.