Sie handelten, ohne zu zögern: Sieben Menschen, darunter drei Kinder und eine Jugendliche, haben drei jüngere Kinder in einem Bremer See vor dem Ertrinken gerettet. Dafür wurden sie nun ausgezeichnet.
Ohne sie wären drei Kinder nicht mehr am Leben: Weil sie zwei fünf und sechs Jahre alte Jungen sowie eine Achtjährige vor dem Ertrinken gerettet haben, hat Bremens Innensenator Ulrich Mäurer drei Kinder, eine Jugendliche und drei Erwachsene mit einer öffentlichen Belobigung geehrt.
Am 26. Juni spielten sich dramatische Szenen im Sportparksee Grambke ab: Die 13-jährigen Freunde Alessandro Fortino und Matti Wulf spielten im Wasser, als sie drei Kinder entdeckten, die regungslos im Schwimmerbereich trieben. Als die Hilferufe der beiden unbemerkt blieben, holte einer die 16-jährige Schwester des anderen. In der Zwischenzeit gingen bereits zwei Kinder unter. „Ab da fing es bei mir an zu rattern“, sagte Alessandro. Die Jungen tauchten nach den Kindern und holten sie hoch. Die Schwester brachte die Kinder an Land.
Zwölfjährige reanimiert Achtjährige
Am Ufer bemerkte die zwölfjährige Amira Bouslama den Ernst der Lage und fing bei der Achtjährigen mit der Mund-zu-Mund-Beatmung und der Herzdruckmassage an. Sie habe dies bei der Jugendfeuerwehr gelernt. „Dann hat das Mädchen die Augen wieder aufgemacht“, erinnerte sie sich.
Um den Fünfjährigen kümmerten sich Gina Marie Schmidt (22) und Daniela Jentsch (39). „Der Junge war schon tot“, berichtete Schmidt. Jentsch sagte, sie habe gedacht, das Kind überlebe nicht. „Das war sehr erschreckend“, sagte sie. Das dritte Kind reanimierte der 41-jährige Alexander Hamm. Als die Kräfte von der DLRG-Station eintrafen, hätten alle Kinder wieder Herzschlag gehabt.
Retter möchten die Kinder wiedersehen
Die drei wurden per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Am nächsten Tag sei es ihnen schon deutlich besser gegangen, sagte Andreas Callies vom Bremer Rettungsdienst. Alessandro sagte, sein größter Wunsch sei es, die drei Kinder noch einmal wiederzusehen.