Eine deutsche Astronautin hat es noch nie ins All geschafft. Eine geplante Weltraum-Mission von Space-X könnte das nun ändern.
Die erste deutsche Frau im Weltall soll an Bord einer Falcon-9-Rakete von SpaceX in den Himmel fliegen. Rabea Rogge gehöre zu den vier „internationalen Abenteurern“ einer geplanten mehrtägigen kommerziellen Mission, erklärte das Unternehmen des Multimilliardärs Elon Musk mit Sitz in den USA. Der Start könne frühestens Ende des Jahres erfolgen.
Rogge wurde als „Spezialistin für die Mission“ vorgestellt. Die Deutsche hat an der ETH Zürich Elektrotechnik und Informationstechnologie studiert. Dabei arbeitete sie auch an einem Konzept einer Nanosatelliten-Zentrifuge in einer niedrigen Erdumlaufbahn mit. Für ihre Doktorarbeit wechselte sie an die Technisch-Naturwissenschaftliche Universität Norwegens.STERN PAID 50_21 Interview Astronaut Alexander Gerst 14.27
Während der drei bis fünf Tage langen Mission an Bord der SpaceX-Kapsel „Dragon“ soll das Team die Polarregionen der Erde in den Blick nehmen. Aus einer Höhe von 425 bis 450 Kilometern werde unter anderem ein Himmelsleuchten namens „Steve“ untersucht. Das sind leuchtend violette Bänder am Nachthimmel, die an ein Polarlicht erinnern. Außerdem könnten bei der Mission namens „Fram2“ laut SpaceX die ersten Röntgenbilder von Menschen im Weltall entstehen. Die anderen Crew-Mitglieder kommen aus Malta, Norwegen und Australien.
Bisher nur männliche Deutsche im All gewesen
Rogge erklärte auf X, sie fühle sich unglaublich geehrt, ausgewählt worden zu sein. „Ich freue mich sehr darauf, für die Forschung verantwortlich zu sein und einige coole Projekte auf die Beine zu stellen.“
Nach Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) war bisher keine deutsche Frau im Weltall. Es habe zwar mehrere Anwärterinnen und Reserve-Raumfahrerinnen gegeben, aber noch nie sei eine Frau wirklich geflogen, erklärte ein DLR-Sprecher. Die DLR-Liste umfasst 15 Männer im Weltall.
Weltweit gibt es keine anerkannte Definition davon, wer als Raumfahrerin oder Raumfahrer gilt. Die Association of Space Explorers (ASE) nimmt zum Beispiel nur Mitglieder auf, die mindestens eine Erdumrundung in einem Raumschiff beendet haben. Die Liste der ASE von Menschen, die schon ins Weltall geflogen sind, umfasst rund 700 Namen.