Friedrich-Gemäldeausstellung: „Kreidefelsen auf Rügen“ wird erstmals in Greifswald gezeigt

Das Motiv fand Caspar David Friedrich in der alten norddeutschen Heimat. Gemalt hat er den „Kreidefelsen auf Rügen“ in Sachsen. Nun kommt das Gemälde für kurze Zeit erstmals in Friedrichs Geburtsort.

Nach den überwältigenden Publikumserfolgen in Hamburg und Berlin präsentiert nun auch Greifswald in einer Sonderausstellung herausragende Werke von Caspar David Friedrich. Dabei wird das Gemälde „Kreidefelsen auf Rügen“, das zu den bekanntesten Arbeiten des Malers der Romantik gehört, erstmals auch in dessen Geburtsort zu sehen sein. 

Das Kunst Museum im schweizerischen Winterthur, in dem das Bild sonst gezeigt wird, hat das Werk anlässlich des Friedrich-Jubiläumsjahres deutschen Museen als Leihgabe zur Verfügung gestellt.

Friedrich war am 5. September 1774 in Greifswald zur Welt gekommen, wo auch sein malerisches Talent entdeckt und gefördert wurde. Dresden wurde dann später zu seiner Heimat, in der er 1840 auch starb. Beide Städte nehmen die 250. Wiederkehr seines Geburtstages zum Anlass für zahlreiche Veranstaltungen und Sonderausstellungen. 

Museumsfest und freier Eintritt zur Ausstellungseröffnung  

Die Ausstellungseröffnung am Sonntag gestaltet das Pommersche Landesmuseum als großes Museumsfest mit freiem Eintritt. Bis zu 200 Besucher je Stunde könnten dann die Bilder in Augenschein nehmen, hieß es. Die Museumsleitung rechnet mit einem großen Andrang und Warteschlangen. „Man sollte schon etwas Zeit mitbringen“, riet eine Sprecherin. 

Großer Besucherandrang schon in Hamburg und Berlin   

In Berlin hatten knapp 300.000 Menschen seit April die Sonderausstellung „Caspar David Friedrich. Unendliche Landschaften“ auf der Museumsinsel besucht. Wegen des Andrangs waren die Öffnungszeiten der Alten Nationalgalerie mehrfach ausgeweitet worden. Anfang August endete die Ausstellung dort. In Hamburg hatten Friedrichs Werke zu Jahresbeginn rund 335.000 Menschen angelockt. Eine weitere Schau soll es noch in Dresden geben.

„Sehnsuchtsorte“ ist nun die Ausstellung in Greifswald überschrieben. Das Pommersche Landesmuseum bietet zur Eröffnung ein buntes Programm mit Geschichtenerzähler, Theater, Kurzführungen und Mitmachangeboten. Die bis zum Ende der Sonderausstellung Anfang Oktober geplanten Führungen seien sehr gut nachgefragt und zum Teil bereits ausgebucht, sagte die Sprecherin. Das Museum sei täglich, auch am Montag, geöffnet, um den erwarteten Gästeansturm zu bewältigen. 

Pommersches Landesmuseum vor Besucherrekord 

Seit Ende April schon zieht die Schau „Caspar David Friedrich. Lebenslinien“ die Besucher des Landesmuseums in ihren Bann. Sie umfasst 103 Werke, davon 61 Originale von Friedrich, zumeist Grafiken, und 33 Arbeiten seiner Zeitgenossen. Mitte Juli wurde die Kabinettausstellung „Zeitenwanderer“ mit Werken des japanischen Digitalkünstlers Hiroyuki Masuyama eröffnet, der sich von Caspar David Friedrichs Gemälden inspirieren ließ. So entstanden unter anderem zwei Neuschöpfungen von „Mönch am Meer“ und „Lebensstufen“. 

Mit 39.000 Besuchern registrierte das Pommersche Landesmuseum nach Angaben der Sprecherin in den ersten acht Monaten bereits mehr Gäste als im gesamten Vorjahr. Alles deutet auf einen neuen Besucherrekord hin.