Ein Mann fährt auf dem Gehweg an einem Paar mit drei Hunden vorbei. Dann stoppt er, attackiert den Hundehalter heftig und verletzt ihn schwer.
In dem Prozess um eine gefährliche Attacke auf einen Hundebesitzer in Frankfurt hat der mutmaßliche Täter eine Notwehrsituation angegeben. Daher habe er den Mann jeweils einmal mit Reizgas besprüht, getreten und geschlagen, sagte er zum Prozessauftakt im Frankfurter Amtsgericht. Zuvor sei der 55-Jährige bedrohlich auf ihn zugekommen und habe „schlagähnliche Bewegungen“ gemacht.
Angeklagt ist der 43-Jährige unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, im vergangenen Frühjahr auf einem Gehweg den Hundehalter mehrfach mit einem Pfefferspray besprüht, ihn geschlagen und mit Wucht getreten zu haben, als dieser auf dem Boden lag. Später soll er noch mehrfach gedroht haben, ihn und seine Freundin „abzustechen“.
Gebrochene Rippen und verätzte Netzhäute
„Ich konnte nichts mehr sehen und habe kaum noch Luft bekommen“, erinnerte sich der heute 55-Jährige bei seiner Zeugenaussage. Im Krankenhaus wurden unter anderem zwei gebrochene Rippen, verätzte Netzhäute der Augen und ein Pneumothorax, also eine gefährliche Verletzung an der Lunge, diagnostiziert. Bis heute leidet der Mann nach eigenen Angaben unter den Folgen der Tat – seine Sehfähigkeit ist eingeschränkt.
Vor der Attacke soll der 43-Jährige mit seinem Fahrrad auf dem Gehweg sehr dicht an dem späteren Opfer vorbeigefahren sein, das mit seiner Freundin und drei Hunden unterwegs war. Laut Anklage erschreckte sich eines der Tiere und bellte. Daraufhin soll der Radfahrer gestoppt und den Hundehalter attackiert haben. Der Prozess wird fortgesetzt.