Stundenlanger Stillstand: Ein kurioser Vorfall an einem japanischen Flughafen führt zu Chaos. Mehrere Flüge fallen aus oder verspäten sich. Der Auslöser: Eine Schere.
Wenn eine Schere im Haushalt verloren geht, ist das ärgerlich, aber nicht weiter schlimm. Entweder sie taucht wieder auf, oder man kauft sich eine neue. Ganz anders verhält es sich an Flughäfen, wie ein Vorfall in Japan zeigt. Am Flughafen Neu-Chitose auf Hokkaido, der nördlichsten Hauptinsel Japans, verschwand am Samstag eine Schere in einem Laden – und legte den ganzen Betrieb lahm.
Das Sicherheitspersonal des Flughafens befürchtete, dass ein potentieller Terrorist die Schere aus dem Laden entwendet haben könnte und damit einen Angriff an Bord eines Flugzeugs plant. Daher wurden die Sicherheitskontrollen am Inlands-Terminal, wo die Schere verschwand, für zwei Stunden pausiert, wie die „BBC“ berichtet. Der Flughafen gab an, dass für den Tag 36 Flüge abgesagt werden mussten und weitere 201 Flüge verspätet waren.STERN PAID Flughafen Kommentar 14.30
„Japan News“ zufolge mussten Passagiere, die bereits in der Abflughalle warteten, den Bereich verlassen und sich erneut der Kontrolle unterziehen. Der Flughafen habe die Sicherheitskontrollen zwei Stunden später wieder fortgesetzt, obwohl die Schere nicht gefunden wurde. Diese tauchte erst Anfang der Woche wieder auf. Ein Angestellter fand sie im gleichen Laden, in dem sie verloren ging.
Flughafen entschuldigt sich für Chaos
„Wir sind uns bewusst, dass dies auf unzureichende Lager- und Verwaltungssysteme im Geschäft zurückzuführen ist“, äußerte sich ein Sprecher des Flughafens nach „BBC“-Angaben. „Wir sind uns bewusst, dass es sich hier um einen Vorfall handelt, der auch mit einer Flugzeugentführung oder Terrorismus in Verbindung gebracht werden könnte, und werden erneut daran arbeiten, das Management umfassend zu sensibilisieren.“
Neu-Chitose wurde im Juli 1988 eröffnet und zählt in Japan zu den Flughäfen mit dem höchsten Verkehrsaufkommen. Im Jahr 2022 wurden dort mehr als 15 Millionen Passagiere gezählt.
Quellen: BBC, Japan News, CNN