„Espresso“ ist einer der Hits des Sommers – nun will die US-Amerikanerin mit ihrem neuen Album ihre Disney-Vergangenheit hinter sich lassen.
Geht es nach Sabrina Carpenter, dann war ihr „Espresso“ das Getränk des Sommers. Seit Monaten schallt der selbstbewusste Megahit der US-Amerikanerin aus den Boxen von Eiscafés, Schwimmbad-Besuchern und Abiturientinnen auf Abschlussfahrt. Das Geheimnis des Erfolgs der 25-jährigen Blondine? Spielerisches Selbstbewusstsein.
Carpenter richtet sich in dem Song an einen imaginären Partner und erklärt ihre Verhaltensweisen mit dem Satz: „That’s that me Espresso“ – wie so oft im Pop lassen sich die wirklich guten Zeilen nur unzureichend übersetzen, hier etwa mit „Das ist der Espresso-Kick, den ich auslöse“.
Carpenter ist Aufsteigerin, aber kein Erfolg über Nacht
Nun legt Carpenter mit „Short ‚N Sweet“ ein Album nach. Keine Frage, mit 36 Millionen Instagram-Followern und fast 2,5 Milliarden Aufrufen ihrer Videos bei Youtube zählt die Sängerin zu den Aufsteigerinnen des Jahres. Wer auf der Videoplattform aber in die Details schaut, könnte überrascht sein: Ihren Kanal gibt es bereits seit 2009. Tatsächlich ist Carpenters Karriere kein Zufall über Nacht. Sie war schon vor Jahren ein Kinderstar im Disney-Universum und erlangte beim Teenie-Publikum von 2014 an als unabhängige Maya in der Serie „Das Leben und Riley“ erste Berühmtheit.
Siegeszug dank Miley-Cyrus-Kopie-Wettbewerb
Allererste Aufmerksamkeit bekam sie fünf Jahre zuvor, als sie beim Gesangswettbewerb „The Next Miley Cyrus Project“ den dritten Platz belegte. Gemeinsam ist Carpenter und der „Flowers“-Sängerin unter anderem, dass sie sich vom Disney-Image emanzipieren wollen und wollten. Cyrus musste dank ihrer Rolle als Hannah Montana lange darum kämpfen, als Sängerin ernst genommen zu werden, teils versuchte sie auch mit exzentrischem Verhalten auf sich aufmerksam zu machen.
Von Carpenter sind bisher weniger Skandale bekannt – fest steht aber, dass auch sie definitiv ein Produkt der Disney-Maschine ist, die mit Britney Spears, Christina Aguilera, Justin Timberlake, Olivia Rodrigo und Selena Gomez seit Jahrzehnten weltweit bekannte Superstars produziert.
So klingen die zwölf neuen Tracks
Wie klingen aber nun die zwölf Tracks auf dem nur 36-minütigen „Short ‚N Sweet“? Leider oft etwas nach uninspirierter Kopiermaschine. Der Opener „Taste“ und einige andere Tracks erinnern in der Stimmfarbe an Taylor Swift, bis hin zum weniger instrumentierten Teil mit Sprechgesang-Elementen.
Die „Espresso“-Nachfolgesingle „Please Please Please“ gerät zum gefälligen Pop-Ohrwurm mit toll fließendem Refrain, bleibt aber nicht über die vollen drei Minuten hinweg interessant. Für Aufsehen sorgte im dazugehörigen Musikvideo allerdings der irische Shooting-Star Barry Keoghan – er und Carpenter wurden in den letzten Monaten häufig zusammen gesehen, Gerüchte über eine Beziehung ließen nicht lange auf sich warten.
Stärker geraten auf jeden Fall die Texte, bei allen Songs wird Carpenter als Co-Texterin aufgeführt. Über den „Espresso“-Sprachwitz hinaus lässt sich an vielen Stellen ein Augenzwinkern heraushören. So singt sie etwa: „Ich habe gehört, du bist ein Schauspieler, also spiel doch mal einen aufrechten Typen“ oder auch „Ich weiß, du sehnst dich nach frischer Luft, aber der Deckenventilator ist so schön“.