Paralympische Flamme im englischen Stoke Mandeville entzündet

Vier Tage vor dem Beginn der Paralympischen Spiele in Paris ist die Flamme dafür erstmals seit 2012 im Geburtsort der paralympischen Bewegung in England entzündet worden. Mit Blick auf den strömenden Regen bei der Zeremonie in Stoke Mandeville sagte Olympia-Organisationschef Tony Estanguet: „Dieses launische Wetter begleitet uns.“ Auch die Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele vor fast vier Wochen in der französischen Hauptstadt hatte bei strömendem Regen stattgefunden. 

Die Flamme wurde von den beiden britischen paralympischen Athleten Helene Raynsford und Gregor Ewan entzündet – unweit des Entstehungsortes der Weltsportspiele für Menschen mit Beeinträchtigung. Dies sei eine „Ehre“ für sie, sagte Raysnford, die erste Paralympics-Siegerin im Rudern im Jahr 2008 in Peking. Es war das erste Mal seit den Paralympics 2012 in London, dass die paralympische Flamme in Stoke Mandeville entzündet wurde.

Anschließend übergaben Raynsford und Ewan das Feuer an den ersten Fackelträger, den Präsidenten des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), Andrew Parsons. Am Sonntag soll die Flamme den Ärmelkanal-Tunnel passieren: 24 britische Fackelträger übergeben sie auf halber Strecke an 24 französische Fackelträger, welche die Flamme nach Calais bringen. Von dort aus legt das paralympische Feuer den Weg bis nach Paris zurück, wo vom 28. August bis zum 8. September die Paralympics-Wettbewerbe ausgetragen werden.

Die Tradition eines Weltsportfestes für Menschen mit Beeinträchtigung wurde 1948 von dem deutschen Neurologen Ludwig Guttmann im Stoke Mandeville Hospital nordwestlich von London begründet. Guttmann organisierte damals Sportwettkämpfe für Kriegsveteranen, die querschnittsgelähmt waren oder im Rollstuhl saßen. Die Veranstaltung war so geplant, dass sie mit den Olympischen Spielen 1948 in London zusammenfiel. Erstmalig wurden Paralympics 1960 in Rom mit 400 Athleten aus 23 Ländern in Rom ausgetragen.