Es gibt zahlreiche Methoden zur Haarentfernung, einige davon sind einem vertraut, andere wollte man vielleicht schon immer mal ausprobieren und von manchen hat man noch nicht gehört. Welche Möglichkeiten es gibt, Haare zu entfernen, lesen Sie hier.
Ob Mann oder Frau, am Körper haben Menschen Haare. Manche davon stören, andere beachtet man gar nicht. Wo und ob man sich die Haare entfernen möchte, ist und bleibt reine Geschmacksache. Methoden zur Haarentfernung gibt es in jedem Fall reichlich. Manche davon versprechen langfristige Ergebnisse, andere dauern kürzer an, verursachen dafür aber weniger Schmerzen bei der Anwendung. Wenn Sie sich regelmäßig die Haare entfernen und neugierig sind, welche Methoden es gibt, werden Sie im Folgenden fündig.
Rasieren (ein bis drei Tage)
Das Rasieren ist die häufigste und sicher eine der beliebtesten Methoden, um lästige Haare zu entfernen. Rasierer verfügen über scharfe Klingen, die über die Haut gleiten und die Haare oberflächlich abtrennen, sodass die Haut danach glatt und haarfrei ist. In Kombination mit einem Rasiergel gleiten die Klingen sanft über die Haut und erzielen sowohl trocken, als auch nass unter der Dusche zuverlässige Ergebnisse. Klarer Nachteil des Rasierens ist der Umstand, dass die Haare nach circa ein bis drei Tagen bereits wieder nachwachsen. Wer dauerhaft glatte Haut haben möchte, muss immer wieder rasieren. Wichtig ist außerdem die Haut nach der Rasur gut zu pflegen, um einen Rasurbrand zu vermeiden. Am besten eignen sich dafür reichhaltige Aftershave-Cremes.
Enthaarungscreme (drei bis sieben Tage)
Im Gegensatz zur gewöhnlichen Rasur haben praktische Enthaarungscremes eine chemische Basis. Solche Cremes funktionieren, indem die enthaltenen Wirkstoffe mit der Haut reagieren. Zuerst wird der natürliche Säureschutzmantel der Haut durchbrochen, um die Poren zu öffnen. Anschließend greift die enthaltene Natronlauge (Thioglykolsäure) die Proteinstruktur, Keratin genannt, die Haare an. Auf diese Weise lösen sich die Härchen auf und bleiben als gelartige Masse auf der Haut zurück. Mithilfe eines Spatels und mit lauwarmem Wasser können die gelösten Haare anschließend abgetragen werden.
Klarer Vorteil von Enthaarungscreme ist, dass die Anwendung komplett schmerzfrei ist. Außerdem ist Methode besonders einfach und das Nachwachsen der Haare dauert etwas länger, als bei der Rasur, sodass Sie länger keine Haare entfernen müssen. Nachteil ist allerdings, dass aufgrund der enthaltenen Chemikalien, Hautirritationen auftreten können. Um herauszufinden, ob Ihr Körper allergisch reagiert, sollten Sie die Creme vor der ersten Anwendung auf einer kleinen Stelle am Körper testen. Wenn Ihre Haut schnell empfindlich reagiert, sind Enthaarungscremes für Sie wahrscheinlich nicht das geeignete Mittel oder Sie können die Creme zumindest nicht für jede Stelle verwenden.
Wachsen (zwei bis vier Wochen)
Die Haarentfernung mithilfe von Warm- oder Kaltwachs kostet zwar Überwindung, sorgt aber für zwei bis vier Wochen für geschmeidige Haut. Schmerzfrei ist die Methode sicher nicht, aber der Schmerz dauert nur so lang an, wie der Wachsstreifen abgezogen wird. Um erfolgreich Haare mit Wachs zu entfernen, müssen sie mindestens fünf Millimeter lang sein. Erst dann kann man sie mit einem kräftigen Ruck aus der Wurzel ziehen.
Warmwachs soll für gründlichere Ergebnisse sorgen und wird daher von vielen Anwendern vorgezogen. Allerdings bedarf es dabei etwas mehr Vorbereitung, denn der Tiegel mit Wachs muss erst erwärmt werden. Wer das nicht in einem Wasserbad machen möchte, kann auch auf elektrische Erwärmer mit Warmwachs zurückgreifen, das spart einige Arbeitsschritte. Anschließend wird das Wachs in Haarwuchsrichtung aufgetragen, dann der beiliegenden Stoff- oder Plastikstreifen darübergelegt und angedrückt. Am besten lösen Sie den Wachsstreifen mit einem schnellen Zug gegen die Wuchsrichtung, und das möglichst flach entlang der Hautoberfläche.
Natürlich funktioniert dieser Prozess auch mit Kaltwachs, es kann nur passieren, dass nicht alle Haare zuverlässig entfernt werden, dafür entfällt das Erwärmen und Sie können praktische Kaltwachsstreifen direkt auf der Haut platzieren. Nach der Anwendung mit Wachs kann die Haut trocken sein, verwenden Sie daher immer eine gute Hautpflege, beispielsweise kühlendes und reichhaltiges Aloe Vera Gel.
Waxing mit Warm- oder Kaltwachs gehört zu den bekannteren Haarentfernungsmethoden
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Zuckerpaste (bis zu vier Wochen)
Die Haare mithilfe von Zuckerpaste zu entfernen, nennt sich Sugaring und ist eine natürliche und effektive Alternative zum Waxing. Anstelle von Kalt- oder Heißwachs wird eine klebrige Paste aus drei Inhaltsstoffen verwendet: Zucker, Zitronensaft und Wasser. Die Zuckerpaste soll die Haut geschmeidig machen und sie vor dem Austrocknen schützen. Wie Wachs können Sie die Zuckerpaste punktgenau aufgetragen und vom Gesicht über die Achseln und die Bikinizone bis hin zu Beinen verschiedene Bereiche enthaaren. Die Anwendung ähnelt dem Waxing, denn die Zuckermasse wird warm und gegen die Haarwuchsrichtung auf Beine, Achseln, Intimbereich oder auch im Gesicht aufgetragen. Unterschied ist allerdings, dass die Zuckerpaste sofort in Wuchsrichtung wieder abgerupft wird. So lösen sich die Haare samt Wurzel. Sugaring soll schonender für die Haut sein als das Wachsen und sich somit auch für sensiblere Haut eignen. Am besten testen Sie die Methode einmal bei einem Kosmetiker, sodass Sie die Anwendung anschließend selbst durchführen können und wissen, wie Ihre Haut darauf reagiert.
Epilieren (zwei bis vier Wochen)
Wie beim Waxing und Sugaring werden die Haare beim Epilieren auch direkt an der Wurzel entfernt. Beim Epilieren geschieht das allerdings mithilfe rotierender Minipinzetten, die in variabler Geschwindigkeit über die Haut gleiten. Damit die Pinzetten des Epilierers das Haar greifen können, sollte es zwischen zwei und fünf Millimetern lang sein. Die Behandlung ist nicht schmerzfrei und daher nicht für jeden geeignet. Klarer Vorteil ist aber, dass die Haare länger fern bleiben, weil sie direkt an der Wurzel entfernt werden. Epilierer können überall angewendet werden, neuere Modelle verfügen häufig über einen Extra-Aufsatz zur Entfernung unerwünschter Haare in bestimmten Bereichen, wie dem Gesicht.
IPL (hält längerfristig)
IPL (Intense Pulsed Light) gehört zu den neueren Haarentfernungsmethoden und wird vor allem in Kosmetikstudios angeboten. Mittlerweile gibt es aber auch IPL-Geräte zur Selbstbehandlung für zuhause. Sie arbeiten mit Lichtblitzen, die das Haarwachstum am Körper beeinflussen sollen. Ein dünner Strahl aus konzentriertem Licht wird auf kleine Hautbereiche gerichtet, unter der Hautoberfläche wird das Licht von den Pigmenten der Haarfollikel absorbiert, sodass diese erwärmt werden. Je nach Wachstumszyklus wird so das Nachwachsen der Haare verhindert.
Die Methode eignet sich aber nicht für jeden, denn je größer der Kontrast zwischen Haut- und Haarfarbe, desto besser wirkt die Behandlung. So zeigen sich bei heller Haut und dunklen Haaren die besten Ergebnisse. Wichtig zu wissen ist, dass die IPL-Geräte für den Hausgebrauch schwächer sind, als die Geräte, die bei Dermatologen und Kosmetikern zum Einsatz kommen, daher ist die Selbstbehandlung nicht so effektiv wie beim Spezialisten und die Haare wachsen nach einer Weile wieder nach. Wer auf Nummer sichergehen möchte, kann beim Hautarzt eine ausführliche Beratung bekommen, ob die Haut für die Methode geeignet ist.
Laser (hält längerfristig)
Auch die Haarentfernung mittels Laser verspricht dauerhafte Ergebnisse. Diese Behandlung kann allerdings nur beim Spezialisten gemacht werden. Mithilfe eines Lasers wird die Haarwurzel zerstört, dabei gilt, je dunkler das Haar und je heller die Haut, desto besser funktioniert diese Methode. Für ein optimales Ergebnis sind in jedem Fall mehrere Termine nötig, daher ist die Methode eine der kostspieligeren. Im Schnitt können Kosten, je nach Körperpartie, von circa 100 bis 400 Euro pro Sitzung anfallen. Außerdem können, abhängig von individueller Haarstruktur und Hautpartie, die Haare nach etwa ein bis zwei Jahren zurückkommen.
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