Mit Klassenräten wollen SPD und Grüne das demokratische Verständnis von Schülerinnen und Schülern stärken. Die Oppositionsfraktionen sprechen sich gegen eine Pflicht aus.
Niedersachsens Schülerinnen und Schüler sollen sich bald in demokratischen Klassenräten organisieren können. Ein entsprechender Antrag wurde im Landtag mit den Stimmen der Regierungsfraktionen von SPD und Grüne beschlossen. Die Oppositionsfraktionen CDU und AfD stimmten dagegen.
Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) sagte: „Demokratie zu lernen, da kann man nicht früh genug mit beginnen.“ Lena Nzume (Grüne) betonte: „Demokratie ist ein lebendiger Baum, der nur gedeiht, wenn alle an seiner Pflege beteiligt sind – insbesondere die Kinder.“
Laut SPD-Landtagsfraktion sollen Klassenräte künftig als demokratisches Gremium an allen Schulformen von der ersten Klasse an in Niedersachsen eingeführt werden. Diese Maßnahme soll Schülerinnen und Schülern ermöglichen, sich aktiv an der Gestaltung ihres Schulalltags zu beteiligen und erste Erfahrungen mit demokratischen Prozessen zu sammeln.
Karl-Ludwig von Danwitz (CDU) sprach sich gegen eine Pflicht aus und verwies darauf, dass es eine Möglichkeit zur Einrichtung von Klassenräten bereits gebe. Das, was der Antrag fordere, „verbraucht wertvolle und knappe Unterrichtszeit“, kritisierte AfD-Bildungspolitiker Harm Rykena.