Einzelhandel: Handelsverband: Benötigen Förderprogramme für Investitionen

Die Lage im Einzelhandel hellt sich nicht auf. Den Händlern geht langsam die Puste aus – trotzdem müssen sie investieren.

Der Handelsverband Baden-Württemberg warnt vor der Kürzung von Förderprogrammen im Zuge der Haushaltsaufstellung von Grün-Schwarz. Verbandsvize Michael Endress sagte in Stuttgart, der Handel brauche die Unterstützung des Staates, um investieren zu können. Bisherige Förderprogramme seien erfolgreich und müssten fortgeführt werden. Wenn der Einzelhandel jetzt nicht investiere, bestehe die Gefahr, dass Innenstädte weiter verödeten. Die Gespräche der Händler mit den Banken seien schwierig. Nach Angaben des Verbandes haben rund 80 Prozent der Händler ihre Eigenkapitalreserven aufgebraucht.

Die Landesregierung aus Grünen und CDU ist gerade dabei, einen Haushaltsplan für die Jahre 2025 und 2026 aufzustellen, bis Jahresende soll er vom Landtag verabschiedet werden. Die Verhandlungen über das Planwerk sind in diesem Jahr schwierig, weil weniger Geld für neue Projekte zur Verfügung steht als in den vergangenen Jahren. Zudem ist es der letzte Haushalt für die laufende Legislaturperiode. Politische Projekte, die in ihm nicht abgebildet sind, dürften wenig bis keine Chance auf Realisierung bis zur nächsten regulären Landtagswahl im Frühjahr 2026 haben.

Der Einzelhandel erwartet weiterhin schwierige Monate im Südwesten. Die Sparneigung der Kunden nehme zu, sagte Hauptgeschäftsführerin Sabine Hagmann. „In baden-Württemberg spart man immer etwas mehr.“ Das Jahr 2024 sei bisher im Handel eher verhalten verlaufen. Es sei keine nachhaltige Erholung des privaten Konsums und der Gesamtwirtschaft in Sicht. Im Südwesten gibt es nach Verbandsangaben über 40.000 Handelsunternehmen.