Teures Kulturdenkmal: Erbprinz von Hannover gibt Darlehen für Marienburg

Das „Neuschwanstein des Nordens“ sollte sie werden, jetzt ist sie Drehort einer Teenie-Serie – und marode und teuer im Unterhalt: die Marienburg. Der Erbprinz von Hannover will helfen.

Ernst August Erbprinz von Hannover greift der einem Zeitungsbericht zufolge finanziell angeschlagenen Stiftung Schloss Marienburg mit einem Darlehen unter die Arme. Der Erbprinz hatte das Schloss nach einem Streit mit seinem gleichnamigen Vater Ernst August Prinz von Hannover in die Stiftung überführt. Das Darlehen betrage mehr als 300.000 Euro, berichtete die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ (Freitag). Der Erbprinz ließ auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur erklären, er unterstütze die Stiftung kurzfristig und unkompliziert mit einem Darlehen. „Das Schloss und sein Inventar sind ein Gesamtkunstwerk“, sagte er. 

Die marode Marienburg muss umfassend saniert werden, die Arbeiten dauern voraussichtlich bis 2030. Als zuständige Bauaufsichtsbehörde hatte die Region Hannover die meisten Innenräume des Kulturdenkmals im September 2023 gesperrt, weil die Dachbalken von einem Holz zerfressenden Pilz befallen sind. Das neugotische Bauwerk südlich von Hannover erhält als Drehort der beliebten Teenie-Serie „Maxton Hall“ international viel Aufmerksamkeit.

Dem Zeitungsbericht zufolge ist die Stiftung Schloss Marienburg als Eigentümerin des Gebäudes in eine Schieflage geraten. Demnach sollen der Stiftung am Jahresende voraussichtlich nur etwa 63.000 Euro zur Verfügung stehen. Gleichzeitig seien die Unterhaltskosten immens, Pachtzahlungen seien weggebrochen, wegen der Sperrung seien mit dem Museumsbetrieb keine Einnahmen zu erzielen, schrieb die Zeitung. Der Stiftungsvorstand äußerte sich zu finanziellen Details nicht. 

Schon seit Jahren stehen 27,2 Millionen Euro von Bund und Land für die Sanierung des Schlosses bereit. Nach Angaben des Stiftungsvorstands könnte eine Komplettsanierung jedoch deutlich teurer werden, von 40 Millionen Euro ist die Rede.