Wählerwanderung bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen: AfD und BSW konnten viele Wähler der etablierten Parteien gewinnen. Wie die Stimmen seit den letzten Wahlen flossen.
Absturz der Linken in Thüringen, herbe Verluste bei den Ampel-Parteien, Gewinne für die AfD, gelungener Start für das BSW – bei den Landtagswahlen 2024 in Sachsen und Thüringen war viel Bewegung in den Wählerströmen. Schnellchecks zu den einzelnen Parteien finden Sie unten, detailliertere Zahlen zur Wählerwanderung darunter in der Infografik.
Wählerwanderung in Sachsen: Schnellchecks zu den Parteien
Die CDU konnte vor allem dem linken Lager Stimmen abjagen, etliche Wähler der bisherigen Koalitionspartner Grüne und SPD wechselten zur Union. Verluste gab es an die AfD und das BSW.
Die AfD konnte quasi allen Parteien Stimmen abjagen, den größten Batzen gab es von der CDU. Etliche ehemalige AfD-Wähler wendeten sich allerdings bei dieser Wahl auch dem erstmals vertretenen BSW zu.
Die Linke musste viele Wähler an das BSW der früheren Parteigenossin Sahra Wagenknecht ziehen lassen. Daneben verlor sie Stimmen an die CDU, AfD und SPD. Viele bisherige Linke-Wähler machten diesmal auch gar kein Kreuz mehr und wurden zu Nichtwählern.
Die bislang mitregierenden Grünen stehen ebenfalls recht gerupft da: Sie verloren vor allem an die Koalitonspartner CDU und SPD Stimmen, aber auch an BSW, AfD, Linke sowie ans Lager der Nichtwähler.
Die SPD jagte vor allem den Grünen, aber auch den Linken Stimmen ab. Daneben entschieden sich etliche Nichtwähler diesmal doch für den Urnengang und ein Kreuz bei den Sozialdemokraten. Die größten Verluste gab es an die CDU und das BSW, aber auch die AfD bekam etliche ehemalige SPD-Stimmen.
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) war erlebte in Sachsen eine gelungene Premiere: Vor allem von der Linken wechselten Wähler zum BSW. Aber auch den anderen etablierten Parteien jagte der Neuling stimmen ab und konnte auch viele vorherige Nichtwähler für sich gewinnen.
Für mehr Details klicken Sie sich unten durch die Grafiken und sehen Sie, wie sich die Wählerströme bei den einzelnen Parteien veränderten.
Sachsen: Wählerströmungen im Überblick
IFRAME Wählerwanderung Sachsen
Wählerwanderung in Thüringen: Schnellchecks zu den Parteien
Die bislang regierenden Linken mussten diesmal ordentlich Federn lassen. Verluste gab es vor allem an das BSW der Ex-Linken Sahra Wagenknecht, aber auch an CDU und AfD. Einige bisherige Linken-Wähler wandten sich diesmal dem Koalitionspartner SPD zu, ein Teil zog es vor, gar nicht mehr zu wählen.
Die AfD konnte quasi allen Parteien Stimmen abjagen und auch vorherige Nichtwähler zum Urnengang motivieren. Aber auch die Rechtspopulisten mussten Abgänge hinnehmen und Stimmen ans BSW abgeben.
Die CDU konnte vor allem den bisherigen Regierungsparteien Stimmen abjagen, den größten Batzen gab es von der Linken. Auch viele FDP-Wähler wechselten zu den Christdemokraten. Verluste hatte die Union an AfD und BSW.
Die SPD verlor etliche Stimmen an die CDU und das BSW, außerdem an die AfD. Den bisherigen Koalitionspartnern konnten die Sozialdemokraten dagegen Stimmen abjagen.
Die Grünen, bislang als dritte Partei Teil der Minderheitsregierung, verlor etliche Stimmen an die CDU, aber auch an den Koalitionspartner SPD und das BSW. Darüber hinaus jagte ihnen die AfD Stimmen ab.
Die FDP musste viele bisherige Wähler in Richtung CDU ziehen lassen, verlor daneben Stimmen an die AfD und BSW. Ein Teil der bisherigen FDP-Wählerschaft machte diesmal gar kein Kreuz.
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) feierte auch in Thüringen einen gelungenen Auftakt: Vor allem von der regierenden Linken wechselten Wähler zum BSW. Aber auch allen anderen Parteien jagte der Neuling stimmen ab und konnte auch Nichtwähler zum Gang an die Urne motivieren.
Für mehr Details klicken Sie sich unten durch die Grafiken und sehen Sie, wie sich die Wählerströme bei den einzelnen Parteien veränderten.
Thüringen: Wählerströmungen im Überblick
IFRAME Wählerwanderung Thüringen
Über die verwendeten Daten: Die Wählerwanderung ist ein grober Schätzwert, der die Wanderungsströme zwischen den letzten und den aktuellen Wahlen vergleicht. Das Wahlforschungsinstitut Infratest Dimap ermittelt dafür für die ARD die Zu- und Abströme von Wählerinnen und Wählern zwischen den Parteien. Grundlage ist ein Modell zur Schätzung, das unter anderem Befragungen am Wahlabend (sogenannte Exit Polls), das Ergebnis der vorläufigen Auszählung am Wahlsonntag wie auch Veränderungen in der Wählerschaft selbst (etwa hinzugekommene Erstwähler) berücksichtigt.