Strafverfolgung: Zahl der offenen Haftbefehle weiter gestiegen

Mehr als 27.000 Haftbefehle in NRW sind noch nicht vollstreckt. Dabei geht es auch um schwerste Straftaten, aber vor allem um Ersatzfreiheitsstrafen für nicht gezahlte Geldstrafen.

Die Zahl der offenen Haftbefehle ist in Nordrhein-Westfalen seit Anfang vergangenen Jahres um fast 13 Prozent auf 27.613 gestiegen. Das geht aus einem Bericht des NRW-Justizministeriums an den Rechtsausschuss des Düsseldorfer Landtags hervor. Im Januar 2023 war der polizeiliche Fahndungsbestand mit 24.487 offenen Haftbefehlen beziffert worden. Das entsprach einem Anstieg um 1,7 Prozent binnen eines Jahres. 

Unter den aktuell mehr als 27.600 offenen Haftbefehlen waren 611 wegen Sexualstraftaten, 319 wegen Mordes, 317 wegen Totschlags und 35 wegen Menschenhandels, Zwangsprostitution oder Geiselnahme. Den größten Anteil hatten aber die Ersatzfreiheitsstrafen für nicht gezahlte Geldstrafen mit fast 14.600 Haftbefehlen.