Im Chemiepark in Leuna ist zum ersten Mal grünes Methanol hergestellt worden. Die Produzenten sprechen von einem Meilenstein – und wollen ihre Idee nun noch größer werden lassen.
Rund ein Jahr nach Inbetriebnahme einer Pilotenanlage ist im Chemiepark in Leuna grünes Methanol produziert worden. Die Herstellung sei eine „absolute Weltneuheit“, sagte der Vorstand des Betreiberunternehmens C1 Green Chemicals, Christian Vollmann, der Deutschen Presse-Agentur. Den Angaben nach könnte kosteneffizient hergestelltes Methanol unter anderem eine klimaneutrale Kraftstoffalternative für die Containerschifffahrt sein.
Bislang wird Methanol nur durch sogenannte heterogene Katalyse hergestellt, erklärte Vollmann. „Dies hat sich nun geändert. Zum ersten Mal wurde Methanol unter realen Bedingungen in einem Chemiepark mittels homogener Katalyse produziert.“ Das heiße: „Wir haben damit die Reaktionsbedingungen fundamental vereinfacht. Die etablierte Katalyse benötigt 250 Grad Celsius und 80 Bar Druck, um zu funktionieren. Unsere dagegen nur 110 Grad und 20 bar. Das sind in der Chemie Welten.“
In Zukunft größer denken
In Zukunft könnte das umweltfreundlicher produzierte Methanol auch in größeren Mengen hergestellt werden, sagte der Unternehmenschef. Im weiteren Verlauf des Forschungsprojektes stehe nun unter anderem im Fokus, die Effizienz der Anlage zu steigern.
Ziel des auf drei Jahre angelegten Projektes ist den Angaben nach, Kohlenstoffdioxid aus industriellen Emissionen sowie grünen Wasserstoff als Ausgangsstoffe für die Herstellung zu benutzen, um so den Kohlenstoffkreislauf in der Methanolproduktion zu schließen. So sollen Treibhausgasemissionen reduziert werden.
Der Chemiepark in Leuna im Saalekreis hat eine Fläche von rund 1300 Hektar. Auf dem Gelände sind viele verschiedene Unternehmen mit Tausenden Arbeitsplätzen ansässig. An „Leuna100“ sind neben dem Berliner Start-up C1 Green Chemicals AG unter anderem auch das Fraunhofer-Institut sowie die Technische Universität Berlin beteiligt. Das Projekt wird vom Bundesverkehrsministerium mit 10,4 Millionen Euro gefördert.