Drehkreuz: Frankfurter Frachtzentrum der Lufthansa wird teurer

Der Frankfurter Flughafen ist auch für Waren aller Art ein wichtiges Drehkreuz. Lufthansa Cargo als größter Frachtanbieter investiert eine hohe Summe in die Infrastruktur.

Die Modernisierung des Lufthansa-Frachtzentrums am Frankfurter Flughafen wird noch einmal teurer als zunächst geplant. Die Lufthansa Cargo nennt ein Investitionsvolumen von knapp 600 Millionen Euro, rund 100 Millionen mehr als im Konzernbericht 2023 vermerkt war. Ein Sprecher begründete den abermaligen Aufschlag mit stark gestiegenen Materialkosten, insbesondere für Stahl. 2019 war noch von 400 Millionen Euro Aufwand die Rede. 

Bis 2030 soll das 1982 in Betrieb genommene Cargo Center abschnittsweise von Grund auf erneuert werden. Unter anderem wird ein neues Hochregallager errichtet, das mit 42 Metern das zweithöchste Gebäude am größten deutschen Flughafen werden soll. Davon steht bislang das Treppenhaus. Ursprünglich hatte der Konzern einen kompletten Neubau des Frachtzentrums geplant, diesen 1,3 Milliarden Euro schweren Plan dann aber im Jahr 2016 aufgegeben. 

Die Investition sei ein klares Bekenntnis zum Standort Frankfurt und symbolisiere das Vertrauen in die langfristige Zukunft des Luftfrachtgeschäfts, sagte Lufthansa-Vorstand Michael Niggemann anlässlich des Festaktes am Donnerstag. 

„Unverzichtbares Tor zum Weltmarkt“

„Lufthansa Cargo setzt damit ein wichtiges Zeichen für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit am Frankfurter Flughafen„, sagte Hessens Finanzminister Alexander Lorz (CDU). „Hier in Hessen, wo die Automobilbranche, Pharmaindustrie und Medizintechnik eine zentrale Rolle spielen, ist die Verbindung durch Lufthansa Cargo ein unverzichtbares Tor zum Weltmarkt.“ 

Frankfurt ist mit knapp 2 Millionen Tonnen im Jahr vor Leipzig-Halle Deutschlands größter Frachtflughafen. Rund ein Viertel der Ladung fliegt an Bord von Passagiermaschinen mit. Der größere Teil wird hingegen in spezielle Frachtmaschinen verladen. Lufthansa Cargo ist der mit Abstand größte Anbieter vor Ort und bietet rund 300 Zielorte in über 100 Ländern an. Zur Jahresmitte betrieb das Unternehmen 17 Boeing 777 und vier Airbus A321 als Frachter.