Für die Nationalmannschaft beginnt in der Nations League gegen Ungarn eine neue Zeitrechnung. Kein Rio-Weltmeister ist mehr dabei. Der Bundestrainer verlangt den Blick nach vorn.
Julian Nagelsmann hat vor dem Start der Nations League vor zu viel Jammerei über die prominenten Rücktritte in der Fußball-Nationalmannschaft gewarnt. „Natürlich sind es vier große Spieler, die eine große Bedeutung haben. Aber wir tun gut daran, jetzt nach vorne zu schauen und nicht die ganze Zeit zu sagen, was jetzt alles wegfällt“, sagte der Bundestrainer vor der Partie gegen Ungarn an diesem Samstag (20.45 Uhr/ZDF) in Düsseldorf.
Nagelsmann muss künftig ohne Ilkay Gündogan als Kapitän und ohne die drei letzten Rio-Weltmeister Manuel Neuer, Toni Kroos und Thomas Müller auskommen, die alle nach der Heim-EM ihre Länderspiel-Laufbahn beendet hatten. Der 34-jährige Kroos hat sogar komplett als Profi aufgehört.
„Eine Veränderung ist immer auch eine große Chance für die Spieler, die hinten dran waren oder weniger gespielt hatten“, sagte Nagelsmann. „Daher freue ich mich eher auf das, was kommt“, fügte der 37-jährige Nagelsmann an.
Schon gegen Ungarn werden Veränderungen sichtbar. Marc-André ter Stegen steht als neue Nummer eins im Tor. Joshua Kimmich ist der neue Spielführer. Pascal Groß für Kroos und Niclas Füllkrug anstelle von Gündogan im Offensivverbund mit Kai Havertz bekommen Startelf-Chancen.
Erfahrung von 451 Länderspielen fehlt
Durch den Abschied des Quartetts fällt für Nagelsmann allerdings die Erfahrung von 451 Länderspielen weg – mehr als sein aktueller Kader in Summe zu bieten hat. „Natürlich hatte ich auch ein weinendes Auge, als die vier gesagt haben, sie hören auf“, räumte er ein. „Aber so ist das im Fußball, aber jetzt geht es weiter. Ich bin sehr guter Dinge, dass wir nicht nur morgen guten Fußball spielen werden“, sagte Nagelsmann am Vorabend der Ungarn-Prüfung.