Radsport: Sprinter-Gipfel in Hamburg: Kooij gewinnt Cyclassics

Bei den Hamburger Cyclassics kommt es zum Kräftemessen der internationalen Sprint-Elite. Der Niederländer Olav Kooij hat die schnellsten Beine. Bei den Amateuren kommt es zu schweren Stürzen.

Der Niederländer Olav Kooij hat die 27. Auflage der Cyclassics in Hamburg gewonnen und dabei einige Tour-de-France-Stars hinter sich gelassen. Im Massensprint gewann der 22-Jährige nach 177,5 Kilometer vor dem Italiener Jonathan Milan und Biniam Girmay aus Eritrea, der bei der Frankreich-Rundfahrt das Grüne Trikot gewonnen hatte. Deutsche Fahrer konnten sich nicht unter den Top Ten platzieren. 

Die Cyclassics sind gemeinsam mit Eschborn-Frankfurt im Mai das wichtigste Eintagesrennen in Deutschland. Traditionell setzen sich in der Hansestadt die Sprinter durch. In diesem Jahr war das Rennen mit besonders großen Namen geschmückt. Die in diesem Jahr jeweils dreimaligen Tour-de-France-Etappensieger Jasper Philipsen und Girmay gingen an den Start, aber auch die Top-Sprinter Tim Merlier, Milan und Arnaud De Lie. 

Merlier war 76 Kilometer vor dem Ziel in einen schweren Sturz mit rund 15 Fahrern verwickelt und musste aufgeben. Für die meisten betroffenen Profis ging das Rennen jedoch weiter. Auch Sprint-Altmeister Caleb Ewan aus Australien musste nach einem Sturz etwa 27 Kilometer vor Schluss verletzungsbedingt aufhören. 

Unfall bei Amateuren verzögert Start der Profis

Bis auf die Stürze verlief das Rennen erwartungsgemäß. Sechs Profis fuhren länger als Ausreißer vorn mit, wurden aber erwartungsgemäß wieder eingeholt. Lediglich bei der dreimaligen Überquerung des Wasebergs, einem Anstieg mit einer Steigung von acht Prozent auf knapp einem Kilometer im Hamburger Westen, wurde das Hauptfeld zum Rennende etwas auseinandergezogen. 

Stürze bestimmten auch eines der Amateur-Rennen vor dem Start der Profis. Bei zwei Stürzen waren mindestens sechs Menschen verletzt worden. Das Profi-Rennen wurde deswegen eine Dreiviertelstunde später begonnen und um 21 Kilometer verkürzt.