Kirchenchöre: Gospel-Festival in Essen: „Chöre haben Corona überstanden“

5.000 Sänger, viele tausende Zuschauer: In Essen beginnt am Freitag das internationale Gospel-Festival. Den Knick der Corona-Zeit haben die Gospel-Chöre überstanden, sagt einer der Organisatoren.

Deutschlands Gospel-Chöre haben nach Einschätzung eines Experten den Einbruch der Corona-Zeit überstanden. „Corona hat den Chorgesang nicht kaputt gekriegt“, sagt Martin Bartelworth, einer der Organisatoren des größten Gospel-Festivals in Europa, das nur alle zwei Jahre stattfindet. Am Freitagnachmittag beginnt das Festival in Essen mit einer gemeinsamen Eröffnungsfeier auf einem Essener Innenstadtplatz. Es dauert bis zum Sonntag.

„Gospel ist rhythmisch und emotional, man kommt leicht rein und muss keine Noten können, das ist der Vorteil“, sagte Bartelworth. 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hätten Dauerkarten für das Wochenende gekauft. „Damit ist das Festival wieder auf das Top-Niveau der Vor-Corona-Zeit zurückgekehrt.“ Bei der vorherigen Veranstaltung 2022 in Hannover hätten sich in der ablaufenden Corona-Zeit nur 3.000 Menschen angemeldet. 

Bartelworth ist Vorstandsmitglied der evangelischen Stiftung Creative Kirche in Witten, die immer wieder große Chorevents und andere Kirchenmusikspektakel auf die Beine stellt und die Gospel-Szene bundesweit verfolgt.

Positiver Trend mit 4.000 Chören

Der positive Trend lasse sich über das Festival hinaus auch bei den rund 4.000 deutschen Gospelchören in Deutschland mit etwa 100.000 Sängerinnen und Sängern beobachten, die die Stiftung in der Adressdatei habe, sagte Bartelworth. Gemeinsamer Gesang erfreue sich großer Beliebtheit, was sich nicht nur an Chorgründungen, sondern auch etwa auch an kommerziellen Angeboten für „Rudelsingen“ beobachten lasse.

Das Gospel-Festival kostet für Einzelteilnehmer an allen drei Tagen 109 Euro. Damit werde aber nur ein Teil der Festivalkosten von knapp einer Million Euro gedeckt, sagte Bartelworth. Fördermittel kämen von Stadt, Land und den beiden großen Kirchen. Das Festival wird erstmals auch von der katholischen Kirche mitgetragen.

An dem Festival an zahlreichen Standorten in der Ruhrgebietsstadt nehmen Sänger von 200 Chören aus 24 Nationen teil. Geplant sind 130 Stunden Bühnenprogramm bei 90 Veranstaltungen. Das Motto lautet „Welcome to Paradise“. Zu den vielen Konzerten zum Mitsingen, Mitschwingen oder einfach nur Zuhören werden von Freitagabend bis Sonntag mehr als 50.000 Besucher erwartet.