Hafenfähren: Neue Hybridfähre auf Namen „Neuland“ getauft

Schonender für die Umwelt, komfortabler für die Fahrgäste: Hamburgs neue Hafenfähre mit Hybridantrieb heißt nun offiziell „Neuland“. Die Ladeinfrastruktur soll erst Ende nächsten Jahres kommen.

Das neue Hybridschiff des Hamburger Fährlinienbetreibers Hadag ist auf den Namen „Neuland“ getauft worden. Zusammen mit den Schwesterschiffen „Finkenwerder“ und „Grasbrook“ halte eine neue umweltfreundliche Technologie Einzug in die Flotte der Hadag, hieß es.  

Alle drei Schiffe verfügen über einen Plug-in-Hybrid-Antrieb. Zwei Batterien werden nachts aufgeladen. Beim An- und Ablegen komme der Elektroantrieb zum Einsatz, auf der eigentlichen Strecke fahre das Schiff mit einem Dieselmotor, sagte Hadag-Vorständin Tanja Cohrt. Bei einem reinen Elektroantrieb wären nach wenigen Stunden die Batterien leer.

Weniger Emissionen und mehr Komfort

„Die „Neuland“ bedeutet einen echten Meilenstein“, sagte die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne). Denn mit dem Schiff würden nicht nur die Schadstoff- und CO2-Emissionen reduziert, sondern es werde auch der Komfort für die Fahrgäste erhöht. Die Hadag geht nach Angaben des Hamburger Senats davon aus, dass pro Schiff 20 Prozent der CO2-Emissionen vermieden werden.

„“Neuland“ steht aber auch für ein neues Zeitalter, das wir mit diesem umweltfreundlichen Schiff einleiten“, sagte der Senator für Verkehr und Mobilitätswende, Anjes Tjarks (Grüne), bei der Schiffstaufe. Die Fahrgäste profitierten von weniger Lärm, einem moderneren Design und größeren Flächen an Bord. Das Schiff kann 250 Passagiere mitnehmen. Zudem soll es mehr Platz für Fahrräder bieten. Der Preis für eine Hybridfähre liegt nach Hadag-Angaben bei 8,5 Millionen Euro.

Ladeinfrastruktur erst nächstes Jahr

Die „Neuland“ habe bereits mehrere Testfahrten absolviert, darunter eine mit Passagieren, sagte ein Hochbahn-Sprecher. Die Hamburger Hochbahn AG ist die Muttergesellschaft der Hadag. Das zweite Hybridschiff sollte im September von Tangermünde nach Hamburg überführt werden. Wegen des Elbehochwassers müsse die Überführung verschoben werden, hieß es von der Hadag.

Der Stapellauf des dritten Hybridschiffs ist für Freitag geplant. Die Ladeinfrastruktur soll erst Ende nächsten Jahres kommen. Die Hadag verfügt über 26 weitere Fähren mit Dieselantrieb. 

Hadag-Flotte veraltet

Der Fährbetreiber hatte im vergangenen Jahr erhebliche Probleme. Knapp acht Prozent aller Fahrten fielen aus. Innerhalb von nur zwei Monaten kündigten 15 Schiffsführer, wie die Aufsichtsratsvorsitzende Merle Schmidt-Brunn im März dem Verkehrsausschuss der Bürgerschaft berichtet hatte. „Die Flotte insgesamt ist ziemlich veraltet, im Durchschnitt 24 Jahre alt“, sagte sie. Dadurch sei es zu zusätzlichen Ausfällen gekommen.