Zur Einspeisung von Gas ist eigens eine Pipeline durch die Ostsee vom Rügener LNG-Terminal verlegt worden. Das LNG nimmt von der Insel aber auch einen anderen Weg – per Schiff.
Das Rügener Flüssigerdgas (LNG)-Terminal soll nach Plänen der Betreiber auch zur Versorgung nordischer Länder mit Gas per Schiff beitragen. Am Montag ist der zuvor am Terminal in Mukran beladene Tanker „Coral Energy“ in Richtung Schweden aufgebrochen.
Nach Angaben der Deutschen Regas soll diese Art der Weiterverteilung unter anderem Schweden oder Finnland zugutekommen. Dort gebe es kleine Regasifizierungsanlagen, die aber nicht von großen Tankern angesteuert werden könnten.
Der Bau des umstrittenen Terminals wurde durch den Bund vor allem mit der Versorgungssicherheit für Deutschland begründet. Per Schiff geliefertes LNG wird dort wieder in den gasförmigen Zustand versetzt und ins Gasfernleitungsnetz eingespeist. Auch auf die mögliche Versorgung europäischer Nachbarn etwa im Osten über die Leitungen wurde in der Vergangenheit verwiesen.
Laut Betreiber regelmäßiger Bedarf im Norden
Das Verladen des LNG Richtung Norden sei damit vergleichbar, erklärte die Deutsche Regas. Es bestehe in den nordischen Ländern ein regelmäßiger Bedarf für die derartige Weiterverladung. Zuvor sei das nur im niederländischen Rotterdam, belgischen Zeebrügge oder in Spanien möglich gewesen.
Kunden könnten dank des Rügener Terminals Kosten für den Transport durch die Nordsee sparen. Die Deutsche Regas betonte, nicht selbst mit dem LNG zu handeln und zu keinem Zeitpunkt Eigentümer des Gases zu sein. Vielmehr biete man die Weiterverladung als Service an.
Mit Blick auf die Weiterverteilung kam Kritik von der Deutschen Umwelthilfe: Das Terminal diene nicht der Versorgungssicherheit Deutschlands. Die eigens dafür verlegte Pipeline durch den Greifswalder Bodden sei überflüssig.