Es ist ein Betäubungsmittel, das normalerweise in der Tiermedizin eingesetzt wird. Doch ein Tierarzt verabreicht es heimlich seiner Freundin. Nun gibt es ein Urteil.
Ein Tierarzt hat seiner Freundin bei einem gemeinsamen Abendessen ein Betäubungsmittel aus der Tiermedizin untergemischt. Dafür verurteilte ihn das Amtsgericht Rendsburg zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten auf Bewährung. Zuvor hatte der Angeklagte ein Geständnis abgelegt.
Das Schöffengericht verurteilte den Mann wegen gefährlicher Körperverletzung und eines hinterlistigen Überfalls. Die Bewährung wurde auf drei Jahre festgelegt. Zudem muss der Angeklagte der Frau 8000 Euro für die Reparatur ihres Autos zahlen, in dem sie unter Einfluss des Medikaments ohnmächtig geworden und in einen Graben gefahren war.
Zu Prozessbeginn des ersten Verhandlungstages hatte der Angeklagte noch alle Vorwürfe abgestritten und von einem „Komplott“ gegen ihn gesprochen. Er hatte den Abend des 12. November 2021 völlig anders geschildert als später seine Ex-Freundin, eine Kripo-Beamtin, bei ihrer Befragung.
Nach einem Gespräch am Ende der Vernehmungen bot das Gericht dem Angeklagten ein Strafmaß zwischen einem Jahr und 8 Monaten und zwei Jahren für den Fall an, dass er ein Geständnis ablegt. Darauf ließen sich der Angeklagte und seine Verteidigerin schließlich ein.