Das Geschäftsklima unter Soloselbständigen und Kleinstunternehmen ist auf den niedrigsten Wert seit Beginn des Jahres gefallen. Der vom Münchner Ifo-Institut gemeinsam mit dem Online-Dienstleister Jimdo ermittelte Wert sank im August auf minus 18,4 Punkte, nach minus 13,4 Punkten im Juli. Wie Ifo und Jimdo am Dienstag weiter mitteilten, bewerteten die Firmen ihre aktuelle Lage schlechter und auch der Pessimismus bei den Erwartungen nahm zu.
Mit minus 12,8 Punkten beurteilten die Selbständigen besonders ihre aktuelle Lage deutlich schlechter als im Juli, als es minus 6,6 Punkte waren. Die Erwartungen rutschten auf einen Wert von minus 23,8 Punkten ab.
„Die Selbständigen können sich dem Abwärtssog der Gesamtwirtschaft nicht entziehen“, erklärte Ifo-Expertin Katrin Demmelhuber zu den Zahlen. Der Rückgang des Geschäftsklimas fiel demnach stärker aus als in der Gesamtwirtschaft. Zentrales Problem bleibe der Auftragsmangel, besonders betroffen von der Lage seien der Dienstleistungsbereich und der Einzelhandel. Einen „Lichtblick“ gebe es im Tourismus.
Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft gehe es den Selbständigen „schon seit Monaten deutlich schlechter als der Gesamtwirtschaft“, führte Jimdo-Chef Matthias Henze aus. „Jetzt spitzt sich ihre Lage weiter zu.“ Derzeit schaue die ganze Nation auf Volkswagen, fügte er mit Blick auf die Krise beim größten Autobauer des Landes aus. „Dabei ist mit den Selbständigen ein großer Bestandteil aller Wirtschaftsbereiche existenziell bedroht.“