Überflutungen: Oder-Kreis zu Hochwasser: Trotz ernster Lage keine Hysterie

An der Oder schützen sich die Regionen vor dem drohenden Hochwasser. Auch Sandsäcke sind griffbereit. Grund zur Panik sehen die Oder-Anrainer nicht.

Der Landreis Oder-Spree sieht trotz des drohenden Hochwassers keinen Grund für große Nervosität. Eine Sprecherin sagte: „Die Lage wird ernst genommen, aber wir fühlen uns gut vorbereitet“. Grund zur „Hysterie gebe es nicht. Landrat Frank Steffen (SPD) habe sich ein Bild von der Lage im Oder-Dorf Ratzdorf gemacht – dort hielt das Landesamt für Umwelt nach bisheriger Prognose die höchste Hochwasser-Alarmstufe 4 am Sonntag für möglich. Am späten Donnerstagnachmittag werde eine Arbeitsgruppe des Kreises über die Hochwasserlage beraten, kündigte die Sprecherin der Kreisverwaltung an. 

Im Jahr 1997 erlebte Ratzdorf, wo die Oder Deutschland erreicht, eine Hochwasser-Katastrophe, die schwere Schäden auslöste. Damals stieg der Wasserstand dort auf den Rekordwert von knapp 6,90 Meter. Das Pegelhäuschen in Ratzdorf galt seit dem Oderhochwasser 1997 auch als das bekannteste in Deutschland.

Am Dienstagnachmittag wurde der Wasserstand am Pegel Ratzdorf mit etwa 3,30 Meter angegeben, wie aus dem Pegelportal des Landes Brandenburg hervorging. Nach der Prognose soll er stetig steigen, wie hoch, war bislang nicht klar. 

„Ein Wasserstand bis 6 Meter – das wäre für uns nicht das Problem“, meinte der Ratzdorfer Ortsvorsteher Burkhard Pöthke. In dem Dorf liefen die Vorbereitungen zum Hochwasserschutz an. Eine Lücke im Deich soll mit einer Spundwand geschlossen werden, wie Pöthke sagte. Auch Sandsäcke in einem Lager seien griffbereit. „Da die Deiche ringsherum saniert sind, haben wir eigentlich ein gutes Gefühl, dass es beherrschbar ist“, sagte der Ortsvorsteher, der am Sonntag in einem Wahllokal in einer ehemaligen Schule im Einsatz ist. „Das dauert, bis das Wasser da reinläuft.“