Ein an einem Schlangenbiss gestorbener Hund sorgt in Braderup für Verwirrung. Die Gemeinde warnt vor einer hochgiftigen, in Oeversee gesichteten „Boomslang“ – die damit aber gar nichts zu tun hatte.
Ein nach einem Schlangenbiss gestorbener Hund hat in Braderup (Kreis Nordfriesland) für Aufregung gesorgt. Die Gemeinde warnte vor einer hochgiftigen „Boomslang“, die auch für Menschen gefährlich ist. Das Landesamt für Umwelt (LfU) gibt jedoch Entwarnung: Der Hund sei wahrscheinlich am Biss einer Kreuzotter gestorben.
Eine „Boomslang“, auch afrikanische Baumschlange genannt, wurde bereits vor Monaten im etwa 40 Kilometer entfernten Oeversee (Kreis Schleswig-Flensburg) gesichtet. Ein Biss dieser Schlangenart kann interne Blutungen verursachen und damit auch für Menschen zur Gefahr werden. Den tödlichen Biss in Braderup kann sie jedoch nicht verursacht haben, erklärte ein LfU-Sprecher. Mehr als zehn Kilometer könne die „Boomslang“ sich nicht fortbewegt haben. Stattdessen wird sie weiter in Oeversee vermutet. Auch mit Spürhunden wurde bestätigt, dass sie sich dort tatsächlich befindet.
Facebook-Post stellt Zusammenhang her
Viel wahrscheinlicher sei, dass der Hund von einer Kreuzotter gebissen wurde, sagt der LfU-Sprecher. Anders als für Menschen kann ein solcher Biss für Hunde durchaus zur Gefahr werden, hätten Experten bestätigt. Die Beschreibung der Frau traf am ehesten auf eine ungefährliche Ringelnatter zu, wie sie dort in der Natur häufig anzutreffen ist. Eine Verbindung zum getöteten Hund bestehe auch hier nicht.
Gerüchte zur viel gefährlicheren Schlange wurden auf Facebook ins Rollen gebracht. Eine Frau habe in Braderup „eine grüne Schlange“ gesichtet, schreibt die Gemeinde in einem Post. Wie mehrere Medien berichteten, hieß es zunächst weiter, dass es sich möglicherweise um die gefährliche „Boomslang“ aus Oeversee handeln könnte und möglicherweise auch den Hund getötet hat. Diesen Teil hat die Gemeinde mittlerweile aber aus dem Post gelöscht.
Teures Gegengift für den Notfall
Trotz aufgestellter Fallen konnte die „Boomslang“ in Oeversee bislang nicht eingefangen werden. Für den Notfall eines Schlangenbisses ist im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) mittlerweile eine Dosis eines Gegengifts eingetroffen. Die habe etwa 10.000 Euro gekostet und sei für den Notfall ausreichend, gab der LfU-Sprecher an. Nach einem Biss der „Boomslang“ bleiben ein bis zwei Tage Zeit, bis das Gegengift verabreicht werden muss.