Sie hat es geschafft. Mit 37 Jahren gewinnt die Heidelbergerin erstmals den Ironman-Titel – und das auch bei der Frauen-Premiere in Nizza. Mitfavoritin Anne Haug erlebt einen persönlichen Alptraum.
Laura Philipp hat bei der Ironman-Weltmeisterschaft der Frauen in Nizza zum ersten Mal den Titel geholt. An einem vor allem für Mitfavoritin Anne Haug dramatischen Tag, triumphierte die 37 Jahre alte Heidelbergerin im Ziel auf der Promenade des Anglais nach 3,86 Kilometern Schwimmen, 180,2 Kilometern Radfahren und 42,2 Kilometern Laufen.
Weltmeisterin von 2023 musste passen
Philipp ist nach Haugs WM-Triumph 2019 erst die zweite deutsche Ironman-Weltmeisterin. Vor einem Jahr war sie bei der Titelentscheidung in Hawaii Dritte hinter der Britin Lucy Charles-Barclay und Haug geworden.
Nach der Startabsage von Charles-Barclay wegen muskulärer Beschwerden nicht mal 24 Stunden vor dem Start waren die Chancen der beiden deutschen Mitfavoritinnen bereits weiter gestiegen bei der ersten Titelvergabe für die Frauen in Frankreich.
Dann musste Haug nach gut einer Stunde im Rennen passen. Die 41 Jahre alte Bayreutherin war zusammen mit Philipp aus dem Wasser gekommen. Nach wenigen hundert Metern fuhr sie mit dem Rad aber wieder an die Seite. Sie hatte einen Cut im Reifen. Einen zweiten Mantel hatte sie nicht dabei. Haug stieg aus, nachdem sie auch eine knappe halbe Stunde vergeblich auf einen Mechaniker gehofft hatte.
Lohn für den Sieg neben dem Ruhm: 125.000 US-Dollar
Philipp startete unterdessen ihre Aufholjagd auf dem Rad und machte auf der anspruchsvollen Strecke mit rund 2.400 Höhenmetern schnell Zeit und Plätze gut, nachdem sie als 13. losgefahren war. Nach etwa der Hälfte der 180,2 Kilometer war die Ex-Europameisterin bis an die Spitze vorgefahren. Auf einer weiteren Steigung verschärfte sie erneut das Tempo, wurde auf einer langen Abfahrt von der Britin Kat Matthews aber wieder eingeholt.
Nach einem etwas hektisch wirkenden Wechsel auf die Laufstrecke holte sie diese aber zügig wieder ein und phasenweise liefen die beiden nebeneinander. Nach etwas mehr als zehn Kilometern des abschließenden Marathons setzte sich Philipp vorentscheidend ab und rannte immer wieder mit einem Lächeln im Gesicht dem größten Triumph ihrer Karriere entgegen. Für den Sieg bekam sie neben dem Ruhm auch eine Prämie von 125.000 US-Dollar (umgerechnet rund 112.000 Euro).