Neun Euro mehr als bisher soll das Deutschlandticket im kommenden Jahr kosten. Für die bayerische Staatsregierung war die Anpassung die einzige Möglichkeit, einen Flickenteppich zu verhindern.
Die Erhöhung des Preises beim Deutschlandticket im kommenden Jahr ist aus der Sicht von Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter alternativlos. „Da das Deutschlandticket mit den Verkaufszahlen weiterhin hinter den Erwartungen zurückbleibt und somit für 2025 ein gewaltiges Defizit gedroht hatte, ist eine Preissteigerung unumgänglich“, sagte der CSU-Politiker nach der Einigung der Sonder-Verkehrsministerkonferenz in Düsseldorf.
Der für 2025 vereinbarte Preis von 58 Euro sei „für das breite Angebot nach wie vor günstig und verschafft den Verkehrsunternehmen und -Verbünden gleichzeitig Planungssicherheit für eine auskömmliche Finanzierung dieses Angebots für das gesamte Jahr 2025“, betonte Bernreiter. Zugleich wehrt er sich dagegen, dass der Freistaat Bayern vor der Konferenz als Preistreiber dargestellt wurde. Vielmehr habe es verschiedene Berechnungen gegeben, die als Grundlage für die heutigen Verhandlungen gedient hätten – von möglichst günstig bis möglichst kostendeckend. Bislang kostete das Ticket 49 Euro.
Mit dem nun gefundenen Kompromiss könnten laut Bernreiter aber alle Beteiligten leben: „Die große Stärke des Deutschlandtickets ist nicht nur der Preis, sondern vor allem, dass es, wie der Name schon sagt, deutschlandweit gültig ist. Gäbe es keine Preisanpassung für 2025, wären bundesweit Verkehrsunternehmen und -Verbünde wegen des zu erwartenden Defizits aus dem Angebot ausgestiegen. Das Deutschlandticket würde zum Flickenteppich verkommen.“
Grundvoraussetzung für die Fortführung des Deutschlandtickets bleibe, dass der Bund sich weiterhin mindestens hälftig am Ticket beteiligt, auch im Falle eines möglichen Defizits. Darüber hinaus seien sich die Verkehrsministerinnen und -minister der Länder einig, dass es einen Mechanismus zur weiteren Preisgestaltung des Deutschlandtickets brauche, um künftig monatelange Preisdiskussionen wie 2024 zu vermeiden, hieß es.