Nasse Böden waren für Landwirte nach dem Winter erst einmal eine Herausforderung. Die Kartoffelernte läuft dennoch erfreulich. Das hat auch mit den Anbauflächen zu tun.
Die Kartoffelernte 2024 ist nach vorläufigen amtlichen Zahlen auf Rekordniveau. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft rechnet mit etwa 12,7 Millionen Tonnen – 9 Prozent mehr als im Jahr 2023 und 17 Prozent mehr als im mehrjährigen Durchschnitt. Das liegt nach Ministeriumsangaben vor allem an der neun Prozent größeren Anbaufläche.
Mit 289.300 Hektar sei die Anbaufläche für Kartoffeln die größte seit 2004. Allein im größten deutschen Anbaugebiet, Niedersachsen, werden 6,3 Millionen Tonnen geerntete Kartoffeln erwartet (plus 15 Prozent im Vergleich zu 2023).
Gute Erträge
Auch das Wetter spielte demnach mit: Im Frühjahr sei es zwar zunächst zu nass gewesen und Pflanzungen verzögerten sich. Doch dann seien die gefüllten Bodenwasservorräte förderlich gewesen. Die Erträge seien so mit etwa 44 Tonnen pro Hektar im bundesweiten Durchschnitt gut und lägen in etwa auf dem Vorjahreswert sowie sieben Prozent über dem mehrjährigen Durchschnitt.
Regional könne jedoch die Pilzerkrankung Krautfäule die Qualität der Kartoffeln beeinträchtigen. Für eine abschließende Beurteilung sei es aber zu früh.
Die Daten gehen auf die Besondere Ernte- und Qualitätsermittlung (BEE) zurück. Das endgültige Ergebnis der Kartoffelernte könne vom Zwischenstand abweichen, hieß es: Bislang seien 46 Prozent der knapp 700 repräsentativ ausgewählten Probeflächen auf landwirtschaftlichen Betrieben ausgewertet worden. Der Winter 2023/24 war nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes einer der nassesten seit 1881.