Die Thüringer Grünen sind bei der Landtagswahl aus dem Parlament geflogen. In dem Rücktritt der Partei-Spitze sehen sie einen richtigen Schritt und eine Chance für den Neuanfang.
Die Thüringer Bündnisgrünen haben dem angekündigten Rücktritt des Grünen-Parteivorstands nach einer Serie von Wahlniederlagen Respekt gezollt. Landessprecherin Ann-Sophie Bohm sprach von einem großen und richtigen Schritt. „Das zugrundeliegende Imageproblem hat sich über längere Zeit aufgebaut.“ Ein neuer Bundesvorstand müsse sich diesem Problem grundsätzlich stellen.
Grünen-Landessprecher Max Reschke sagte: „Die nun folgende Neuaufstellung begreifen wir als möglichen Aufbruch für unsere Partei aus einer schwierigen Zeit.“ Festgefahrene Situationen müssten aufgebrochen werden, um wieder Vertrauen gewinnen zu können. Thüringens Umweltminister Bernhard Stengele sprach von einer großen Chance, die in dieser Phase der Neuorientierung stecke: „Wir können die Zeit jetzt gut nutzen, um gestärkt Richtung Bundestagswahl neu zu starten.“ Die Grünen würden als Gestaltungspartei in Bund und Ländern gebraucht.
Die beiden Co-Vorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour hatten den Rücktritt des Parteivorstands angekündigt, nachdem die Partei in diesem Jahr bei der Europawahl und den drei Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg herbe Verluste erlitt. Auf dem Bundesparteitag Mitte November solle ein neuer Vorstand gewählt werden.