„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, heißt es im Talmud. Deshalb verlegt der Künstler Gunter Demnig seit 1992 Stolpersteine mit Namen der Opfer des Nationalsozialismus.
Zwölf neue Stolpersteine erinnern seit heute in Schwerin an die Opfer des Nationalsozialismus. Der Kölner Künstler Gunter Demnig verlegte die Steine mit Messingplatten vor den letzten Wohnorten der Menschen. Die Inschrift beginnt jeweils mit den Worten „Hier wohnte…“. Es folgen die Geburts- und Todesdaten der Opfer. Der erste Stolperstein wurde in der Heinrich-Mann-Str. 6 für Emma Tiesel verlegt. Sie war Mitglied der Zeugen Jehovas und leistete mutig Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Vier weitere Stolpersteine erinnern unter anderem am Demmlerplatz 8 an die Familie Löwenthal mit den Kindern Renate (12) und Eddie (5), die im Konzentrationslager Auschwitz ums Leben kam.
„Wir wollen an die Schweriner Opfer erinnern, denn ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, teilten die Veranstalter mit. Seit 1992 erinnert der Künstler Gunter Demnig an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt. Inzwischen liegen Stolpersteine in 1265 Kommunen Deutschlands und in 21 Ländern Europas. Für 120 Euro kann jeder eine Patenschaft für die Herstellung und Verlegung eines Stolpersteins übernehmen.