2. Fußball-Bundesliga: HSV braucht langen Atem für ein langes Rennen

Das 2:2 gegen Paderborn ist für den Hamburger SV das zweite Remis in Serie. Der Rückstand auf die Spitze beträgt fünf Punkte. Trainer Steffen Baumgart will lieber spät angreifen, als spät scheitern.

Hamburgs Trainer Steffen Baumgart setzt auf den Faktor Geduld. „Das ist ein langes Rennen, das sollte jedem klar sein“, sagte der Trainer des Fußball-Zweitligisten nach dem 2:2 am Samstag gegen den SC Paderborn. Dass die Hanseaten nach sieben Spielen fünf Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze hat, ficht den 52-Jährigen nicht an: „Ich habe Jahre vom HSV erlebt, da sind sie um die Zeit mit sechs, sieben Punkten vorneweg marschiert und haben hinten abgekackt. Vielleicht machen wir es mal umgekehrt.“

Für den HSV-Coach ist es wichtiger, im Saisonfinale oben mitzumischen: „Man muss es schaffen, zehn Spieltage vor Schluss oben dabei sein, denn dann beginnt die Saison neu.“ Bis dahin gelte es vor allem, die Spieler und die Mannschaft weiterzuentwickeln.

„Das ist nicht Fisch, nicht Fleisch“

Baumgart schwankte nach dem zweiten Remis hintereinander zwischen der Zufriedenheit, zweimal einen Rückstand aufgeholt zu haben, und dem Ärger, das Spiel nicht gewonnen zu haben. „Für unseren Anspruch hätten wir gerne die drei Punkte geholt. Das ist nicht Fisch, nicht Fleisch.“ Den Coach nervte besonders, dass es – wie schon beim 2:2 in Kaiserslautern – einen Gegentreffer unmittelbar nach der Pause gab: „Ein Trauma.“

Ein weiterer Faktor im Spiel des HSV soll neben der Geduld die Breite im Kader sein. So stellte Baumgart gegen Paderborn seine Startelf auf gleich vier Positionen um. Für Fabio Baldé, Silvan Hefti, Marko Richter und Ransford-Yeboah Königsdörffer standen Noah Katterbach, Emir Sahiti, Adam Karabec und Selke auf dem Platz. Für Sahiti war es der erste Einsatz von Beginn an, Katterbach feierte sogar sein Pflichtspieldebüt in dieser Saison.

Torschütze Selke dankt Vorbereiter Katterbach

Die Wechsel zeigten die gewünschte Wirkung. Das 2:2 durch den Kopfball von Selke leitete Katterbach mit einer präzisen Flanke ein. „Noah hatte mir schon vor dem Spiel versprochen, dass er mir einen Ball serviert, den ich reinschädeln kann, insofern hat das ganz gut geklappt und freut mich natürlich“, bedankte sich der Torschütze beim Vorbereiter.

Am kommenden Sonntag (13.30 Uhr/Sky) steht für die Hanseaten das Spitzenspiel bei Fortuna Düsseldorf auf dem Programm. Da dann wohl auch Flügelstürmer Bakery Jatta nach seiner Bänderverletzung wieder zur Verfügung steht, werden die Auswahlmöglichkeiten für Baumgart noch größer.

Kwasniok lobt nicht nur den Kuchen für die Gastmannschaft

Lobende Worte für die Hanseaten gab es von Gäste-Coach Lukas Kwasniok. „Der HSV hat den besten Kuchen für die Gastmannschaft“, sagte der 43-Jährige mit einem Schmunzeln. Und deutlich ernster fügte er an: „Solange der SC Paderborn beim HSV antreten darf, wird ein Unentschieden immer ein Punktgewinn bleiben.“