Sie suchten auf feuchten Wiesen nach Nahrung oder thronten hoch oben auf ihren Nestern. Störche waren in diesem Sommer vielerorts in Niedersachsen und Bremen zu sehen. Zum Bestand gibt es neue Zahlen.
Die Zahl der Störche in Niedersachsen und Bremen ist nach Angaben der Naturschutzorganisation Nabu gestiegen. Demnach gab es in diesem Jahr rund 2300 Horstpaare, wie Volker Blüml von der Nabu-Landesarbeitsgemeinschaft Weißstorchschutz berichtet. Im Jahr 2023 waren es rund 2100 Storchenpaare. Auf Basis der Zahlen, die von den ehrenamtlichen Weißstorchbetreuern gemeldet wurden, geht Blüml davon aus, dass in diesem Jahr zwischen 4000 und 4500 Jungstörche in Niedersachsen und Bremen aufwuchsen. Im Jahr 2023 wurden rund 4100 Jungstörche groß. „Der Bruterfolg pro Paar ist 2024 im Durchschnitt etwas geringer“, sagte Blüml.
Die meisten Störche gibt es demnach in den Landkreisen Cuxhaven, Wesermarsch, Verden sowie in der Region Hannover. Eine Zunahme der Horstpaare stellte der Nabu zum Beispiel im Landkreis Cuxhaven fest – dort stieg die Zahl von 265 Paaren im Jahr 2023 auf 289 Horstpaare in diesem Jahr.
Bestand erholt sich seit historischen Tiefstand 1988
„Der Weißstorch breitet sich seit einigen Jahren wieder nach Westen hin aus“, teilte Blüml mit. Deutliche Zuwächse gebe es 2024 aber auch wieder in den zentralen Landesteilen, etwa im Landkreis Nienburg und der Region Hannover sowie im Elbe-Weser-Raum. Dass im Jahr 2024 viel Niederschlag fiel, wirkte sich der Landesarbeitsgemeinschaft zufolge letztlich positiv aus – auch wenn bei Starkregenereignissen und Gewitterstürmen kleine Jungstörche starben und die Zahl der Feldmäuse durch das Hochwasser reduziert wurde. Diese sind eine wichtige Nahrungsquelle für Störche. Insgesamt waren durch die feuchte Witterung aber viele Regenwürmer und Amphibien als Nahrung vorhanden, wie Blüml erklärte.
Die ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen der LAG Weißstorchschutz Niedersachsen/Bremen kümmern sich um die Weißstörche in den beiden Bundesländern. Sie beobachten, wie sich der Bestand entwickelt und helfen in Notfällen. Dem Nabu zufolge gab es im Jahr 1988 einen historischen Tiefstand – damals wurden 217 Paare gezählt. Danach erholte sich der Bestand von Jahr zu Jahr. Inzwischen hat sich das Zugverhalten der langbeinigen Vögel verändert. „Viele westziehende Störche fliegen nicht mehr nach Afrika, sondern überwintern bereits in Spanien, Portugal, Frankreich und zunehmend auch in Deutschland“, schreibt die Naturschutzorganisation Nabu.