Der Polizei ist ein großer Schlag gegen einen internationalen Kinderpornografie-Ring im Darknet gelungen. Unter den sieben Tatverdächtigen ist auch ein Rheinland-Pfälzer.
Eine große Darknet-Plattform für kinderpornografische Inhalte ist nach Darstellung von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) nach einem Schlag gegen führende Hintermänner abgeschaltet. Die Zahl der User auf der Seite sei in die Hunderttausende gegangen. Der Fall sei „schwindelerregend groß“ sagte Reul.
Unter den sieben Tatverdächtigen ist auch ein 69 Jahre alter Rheinland-Pfälzer. Er soll aus dem Raum Koblenz stammen.
Anders als die anderen sechs Beschuldigten sitzt er nicht in Untersuchungshaft, wie es im Innenministerium in Mainz heißt. Der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) sprach von einem „großen Schlag gegen einen international tätigen Ring“. Der Fahndungserfolg zeige, „dass sich alle Anstrengungen im Kampf gegen Kinderpornografie lohnen“, sagte der Minister der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Es würden auch Täter gestellt, die im Darknet unterwegs seien.
In sechs Bundesländern hatte es im September Durchsuchungen gegeben, daran seien auch rheinland-pfälzische Kräfte beteiligt gewesen, sagte Ebling. Eine der Maßnahmen habe sich auf den verdächtigen Rheinland-Pfälzer bezogen.
Verdächtige sollen „führende Hintermänner“ der Darknet-Plattform sein
Die Ermittler hätten umfangreiches Beweismaterial sicherstellen können, hieß es in Duisburg. Insgesamt seien 1.517 Asservate wie Laptops und Handys gefunden worden. Allein die sichergestellten DVDs und Videokassetten füllten 94 Umzugskartons. Die exakte Datenmenge könne derzeit noch gar nicht abgeschätzt werden. Auf dem Rechner eines einzigen Beschuldigten sei eine Datenmenge von 13,5 Terabyte auszuwerten – das entspreche etwa 3,4 Millionen Fotos, sagte der Minister.
Die anderen Tatverdächtigen seien zwei 45 und 56 Jahre alte Männer aus Nordrhein-Westfalen, ein 43-jähriger aus Schleswig-Holstein, ein 61-Jähriger aus Baden-Württemberg, ein 62-Jähriger aus Niedersachsen und ein 45-Jähriger aus Bayern.
Sie gelten zusammen mit dem Rheinland-Pfälzer als „führende Hintermänner“ der Darknet-Plattform. Ermittelt werde gegen sie wegen bandenmäßiger Verbreitung kinderpornografischer Inhalte. Auf der Darknet-Plattform seien Bild- und Videodateien verbreitet, in denen der sexuelle Missbrauch von minderjährigen Mädchen gezeigt werde.